Beitragsbild Autor des Monats mit Foto von Klaus Seibel

Autor des Monats: Klaus Seibel

Unser Autor des Monats im September, Klaus Seibel, arbeitete erst als Pastor, dann in der Softwarebranche, bis er 2014 hauptberuflich Schriftsteller wurde. Im Interview erklärt er uns, wie es dazu kam, warum manche Umwege gar keine sind und warum Recherche für ihn so wichtig ist. 

Für uns warst du schon auf Messen und im Blog als Rechercheexperte unterwegs. Warum ist Recherche für deine Bücher so wichtig?

Recherche ist eine Goldgrube, um seinen Lesern beste Geschichten zu bieten. Sie bringt einen auf Details, die eine Geschichte lebendig und authentisch machen. Besonders bei meinen Titeln der Science Force Reihe verwende ich viel Zeit darauf, und für die Leser gibt es dann am Ende als Belohnung ein Bonuskapitel „Fiktion und Realität“. Darin werden einige Fakten erklärt, die in dem Buch vorkommen und die einen staunen lassen, was es alles in unserer Welt gibt. Wenn dann Leser schreiben „Das ist ja hochinteressant …“, ist das für mich als Autor eine schöne Belohnung.

Deine Karriere begann als Pastor, dann arbeitest du im Software-Bereich, mittlerweile schreibst du hauptberuflich. Wie kam es zu diesem Karrierewandel?

Wow. Eine gewaltige Frage, über die ich ein ganzes Buch schreiben könnte 🙂 Aber ich will mich mal an einer überschaubaren Antwort versuchen.
Nach fünfzehn Jahren als Pastor habe ich erkannt, dass das nicht stimmt, was ich verkündige. Und da ich niemand bin, der anderen etwas erzählt, was er selbst nicht glaubt, habe ich meinen Beruf aufgegeben. Das war schmerzhaft, aber niemand hat einem versprochen, dass das Leben leicht ist. Computer haben mich schon immer interessiert (ich war einer der ersten deutschen Pastoren mit PC), und das Wirtschaftsleben interessierte mich auch. Also habe ich mich weitergebildet und später den Vertrieb eines mittelständischen Softwareunternehmens aufgebaut und geleitet. Aber irgendwo schlummerte in mir eine kreative Ader, die sich mit dem Geschäftsalltag nicht befriedigen ließ. Also begann ich, nach Feierabend und an Wochenenden zu schreiben. So ist „Krieg um den Mond“ entstanden. Und da meine Bücher von vielen Lesern begeistert aufgenommen wurden, habe ich mein Leben noch einmal umgekrempelt.

Diese Veränderungen waren immer sehr spannend, und im Nachhinein finde ich sie großartig. Ich habe drei ganz verschiedene Arten zu leben ausprobiert, und überall habe ich Erinnerungen und Erfahrungen mitgenommen. So sind viele Bausteine zusammengekommen, die mir bei meiner Arbeit als unabhängiger Autor helfen. So hatte ich zum Beispiel in meinem Leben als Pastor den Ehrgeiz, dass auch die unterschiedlichsten Zuhörer vom Professor bis zum Schulabbrecher alles verstehen. Dadurch habe ich trainiert, schwierige Zusammenhänge mit so einfachen Worten zu erklären, dass man sie ganz entspannt aufnehmen kann. Das kommt meinen Lesern jetzt zugute. Sie sollen von einer spannenden Geschichte mitgerissen sein, ohne sich anstrengen zu müssen.

Eines deiner Karrieresprungbretter war der erste Preis im Krimiwettbewerb der Frankfurter Neuen Presse. Wie wichtig sind solche Auszeichnungen heute noch?

Sie bewirken etwas Entscheidendes: Vertrauen! Die Stammleser wissen, was sie an einem Autor haben, und freuen sich mit ihm über so eine Auszeichnung. Aber bei neuen Lesern, die einen noch nicht kennen, ist das vollkommen anders. Sie sind bereit, einen neuen Autor kennenzulernen, aber davon gibt es Tausende. Gute und schlechte. Niemand möchte sein Geld verplempern oder seine Zeit mit mittelmäßigen Büchern vergeuden. Da ist so eine Auszeichnung ein deutlicher Hinweis: Der Autor scheint etwas zu können, seine Bücher werden nicht ganz schlecht sein. Ob sie dann den eigenen Geschmack treffen, muss man noch herausfinden, aber die erste Hürde ist genommen.

Dein Buch „Chimären“ wurde für das easyJet Entertainment-Programm ausgewählt. Wie kam es dazu und was hat dir dieser Werbeplatz gebracht?

Easyjet ist für dieses Programm immer auf der Suche nach Stoffe in vielen Sprachen, weshalb ich dafür angefragt wurde. Die direkten Auswirkungen auf meine Verkäufe sind gering, wichtig war mir dabei etwas anderes. Erstens zeigen solche Sachen, dass die Welt als Selfpublisher sehr bunt und spannend sein kann, wenn man offen für alles ist (und sich nicht exklusiv bindet). Sowas macht dann einfach Spaß. Zweitens ist es damit ähnlich wie mit Auszeichnungen: Sie signalisieren einem interessierten Leser eine gewisse Qualität, sonst würde ein Unternehmen Bücher dieses Autors ja nicht bei einer Partnerschaft in die Waagschale werfen.

Warum tolino media?

Weil ich so viele Leser wie möglich erreichen will, unabhängig welches E-Book-Format sie benutzen. Dabei werde ich von tolino media prächtig unterstützt. Dafür einen ganz herzlichen Dank an das tolino media-Team!

Erfahrt mehr über Klaus Seibel auf seiner Autorenseite bei thalia.de.

Lest hier Klaus Seibels Expertentipp zum Thema Recherche: Teil 1 und Teil 2.

Laura Kühbauch

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