Blog Buchillustrationen mit einem Bild von Jonna Enders, das ein sich küssendes Paar zeigt

Die Welt der Bildlichkeit – die Arbeit mit IllustratorInnen

Der Standard im Selfpublishing ist mit den Jahren immer mehr gestiegen und so hoch wie noch nie. AutorInnen stecken viel Liebe, Arbeit und Geld in ihre Projekte, um einen möglichst hohen Standard zu gewährleisten. Dabei sind inzwischen Buchillustrationen sehr beliebt.


Beispeil Illustration bei Kapitelanfang von Jonna Enders IllustratorInnen
Beispiel für eine Zierde zu Kapitelbeginn von Jonna Enders.

Ob nun Karten für Fantasy-Romane, Illustrationen zu deinen Charakteren oder Zierden zum Kapitelbeginn, die Möglichkeiten Zeichnungen im Buch unterzubringen sind vielfältig und für viele eine Aufwertung. Sofern du zeichnen kannst und es dir zutraust, solltest du jetzt kreativ werden. Leider kannst du selbst aber gar nicht zeichnen? Dann liegt die Zusammenarbeit mit IllustratorInnen nahe, die deine Vorstellungen für dich umsetzt.

Zunächst solltest du dir klar machen, was du dir für dein Buch wünscht. Möchtest du Buchschmuck, nur für dich deine Figuren visualisiert bekommen oder Illustrationen, die in deinem Buch Platz finden sollen. Auch für die Promotion kann es sich lohnen IllustratorInnen zu beauftragen, um nicht nur das Buchcover als Werbematerial zur Verfügung zu haben.

 

Wie finde ich als AutorIn einen Illustrator für mein Projekt?

Beispeil für einen Schmutztitel, entworfen von Jonna EndersDie Antwort ist einfach und leider auch frustrierend: Durch harte Arbeit. Möchte man jemanden mit Illustrationen beauftragen, steht einem im Normalfall jede Menge Recherche bevor. Es lohnt sich bei Instagram, Facebook, DeviantArt, Pinterest oder auch Fiverr zu suchen. Oft kann es helfen bei anderen AutorInnen nachzufragen, die selbst in irgendeiner Art Illustrationen in ihren Büchern verwenden oder in das Impressum ihres Buches zu schauen. Nutze auch deine Social Media Kanäle, um nach Ideen zu fragen. In jedem Fall wirst du dir wohl etliche Portfolios ansehen.

Ganz wichtig ist es, dass du dir im Vorfeld noch einmal die Stimmung deines Projekts klarmachst, die du rüberbringen willst. Passt der Stil des/der Illustrators/In dazu? Kannst du dir deine Charaktere in dieser Art vorstellen?

Wenn du jemanden gefunden hast, der für dich passt, schreib ihn unbedingt an und frag, ob Zeit für deinen Auftrag ist. Oft hat man nämlich das Problem, dass der favorisierte Künstler gar keine Kapazitäten mehr oder aktuell einen Annahmestopp für Aufträge hat. Mit etwas Glück findest du aber den/die passende/n IllustratorIn für dein Buch.

Was kostet eine Illustration?

Das ist eine Frage, die sich pauschal nicht beantworten lässt. Natürlich variiert dies immer stark nach Aufwand und den generellen Preisen, die der/die KünstlerIn nimmt. Um eine Preisanfrage also ansatzweise beantworten zu können, solltest du bei der
Kontaktaufnahme möglichst genau erklären, was du möchtest. Wie detailliert soll die
Buchzierde sein? Möchtest du nur Charakter-Portrait, eine Zeichnung bis zur Hüfte, soll
der ganze Körper zu sehen sein? Reicht dir schwarz-weiß oder soll es in Farbe sein? Soll es einen Hintergrund geben und wie stellst du ihn dir etwa vor? Hier kann es auch hilfreich sein Beispielbilder mitzuschicken, um abschätzen zu können, wie aufwendig es sein soll.

Auch bei Kapitelzierden kann es von Vorteil sein, wenn du mitschickst, was du dir in etwa vorstellst, sofern du eine genaue Vorstellung hast. Generell hilft es dir und dem/der IllustratorIn, wenn du vorher ein möglichst klares Bild hast. Das spart euch beiden Zeit und Kosten, denn Korrekturen und Überarbeitungen benötigen beides.

Weiteres Beispiel für Kapitelzierde mit Eicheln von Jonna Enders
Weiteres Beispiel für Kapitelzierde mit Eicheln von Jonna Enders

Zusätzlich solltest du mit dem/der IllustratorIn abklären, wie die Illustrationen genutzt werden dürfen und ob das da auch preisliche Unterschiede gibt. Gerade wenn du ein Kinderbuch illustrieren lassen willst, sollte dir klar sein, dass der/die IllustratorIn oft auch eine Beteiligung an den Umsätzen erhält und auf dem Cover genannt wird. Auch das sollte vorher geregelt werden.

Wie kann ich bei Charakterillustrationen vermitteln, wie meine Figur aussehen soll?

Damit IllustratorInnen ein möglichst passendes Bild von einem Charakter, zu dem es noch
keine Bilder gibt, anfertigen kann und ihr euch nicht in einer Schleife von ewigen
Korrekturen dreht, solltest du deine Figur möglichst genau beschreiben. Stell dir dabei am besten selbst vor, dass du eine Zeichnung nach Beschreibung anfertigen sollst. Achte
hierbei neben den offensichtlichen, äußerlichen Merkmalen besonders auf Details. Wo sitzt der Scheitel? Sind die Haare glänzend oder stumpf? Wie fallen sie? Hat die Figur eine zierliche, gerade Stupsnase oder einen kleinen Höcker darauf?

Portrait einer jungen Frau, gezeichnet von Jonna Enders IllustratorInnen
Eine detaillierte Beschreibung deiner Vorstellungen für eine Illustration deines Charakters ist wichtig für die Arbeit mit IllustratorInnen. Zeichnung von Jonna Enders

Zusätzlich hilft es, wenn du deine Protagonisten auch charakterlich beschreibst, damit der/die IllustratorIn ein Gefühl für sie bekommt. Textausschnitte, die deinen Charakter besonders gut zeichnen, können dabei helfen. Gerade, wenn es um die Zeichnung einer Szene geht, solltest du den Kontext erklären und Textpassagen mitschicken.

Das beste Tool, das du IllustratorInnen an die Hand geben kannst, ist ein Moodboard oder eine eigene Pinterest-Pinnwand zu deiner Figur, auf der du passende Bilder sammelst. All das hilft dem/der KünstlerIn ungemein und sorgt dafür, dass ihr beide zu einem möglichst genauen Ergebnis kommen könnt.

Dein Projekt kann ungemein von Illustrationen profitieren und das Interesse der LeserInnen wecken, verstärken und sie tiefer in dein Buch eintauchen lassen. Wie ein gut gestalteter Buchsatz tragen sie dazu bei, dass deine Geschichte visuell ansprechend präsentiert wird.


Bevor Jonna Enders schreiben konnte, nahm sie ihre Geschichten mit einem Kassettenrekorder auf. Die Leidenschaft für das Erzählen begleitet die Autorin seit sie denken kann und zieht sich bis heute durch ihr Leben. Sie schrieb für Zeitungen & Gaming-Redaktionen und verfasste während ihres Studiums hauptsächlich Kurzgeschichten. Neben dem Schreiben ist sie als Illustratorin tätig.
Ihre Liebe zu fantastischen Welten wurde besonders durch japanische Videospiele der 90er und 2000er Jahre geprägt und inspirierte ihren Debüt-Roman »Der Duft von Salz und Sonne«.

Mehr über Jonna Enders, ihre Bücher und Illustrationen findet ihr auf ihrer Website, auf Facebook und Instagram.

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