Beitragsbild Autoren des Monats mit Foto von Svarlen Edhor

Autoren des Monats: Svarlen Edhor

Hinter der Feder von Svarlen Edhor verbergen sich die Autor*innen Marlen und Sven. Mit ihrer humorvollen Cozy-Krimi-Reihe rund um Kleinstadtkommissar Hübner schreiben sie sich in die Herzen von Regionalkrimifans. Wie sie sich dabei gegenseitig ergänzen und wie sich Schreibblockaden am besten überwinden lassen, haben uns die beiden im Interview erzählt.


Ihr seid seit vielen Jahren als Autor*innen tätig. Wie ergänzt ihr euch im kreativen Prozess rund um eure Bücher?

Sven ist der Schöpfer der Charaktere und des Großteils der Handlung, einschließlich der Dialoge. Er hat oft schon ein Gefühl für die Story, bevor er sie in Worte fasst. Marlen hingegen ergänzt die wesentlichen Beschreibungen und kümmert sich um das Erwecken der Geschichte, damit sie zum Leben erblüht. Sie achtet darauf, die Bilder der Szenerie zu vervollständigen. Zwei ganz verschiedene Aufgabenbereiche, die sich perfekt ergänzen und ein Buch entstehen lassen.  

Da unsere Bücher viele lustige Momente enthalten, ist das sogenannte ‘Pacing’, das Aufeinanderfolgen der Worte, essenziell. Wie in einem Lied achten wir auf die Silbenzahl und die Abwechslung der Sätze. Das spürt man dann beim Lesen subtil, weil die Zeilen einen in das Buch eintauchen lassen. 

Seid Ihr ein genauso kurioses Duo wie eure Protagonisten, Kommissar Hübner und seine Kollegin Katharina Baumann? 😉

Haha! Nein, wir sind schon seit mehr als 20 Jahren ein glückliches Paar und geraten kaum in Streit. Das ist wohl auch eine gute Voraussetzung, um zusammen zu arbeiten. Wenn wir wie Norbert und Katharina wären, hätte nie ein Buch von uns das Licht der Welt erblickt. *lachen* 

Das erste Buch eurer Reihe Kommissar Norbert Hübner hat den schönen Namen „Was für ein Scheißtag“: Wie geht ihr mit Scheiß-(Schreib)-tagen um? Habt ihr vielleicht Tipps, wie man eine Schreibblockade am besten lösen kann?

Das ist eine interessante Frage. Es gibt zwei verschiedene Arten von Schreibblockaden, die aus unterschiedlichen Gründen entstehen können. Die erste Art hängt mit dem Aufbau und der Struktur der Geschichte zusammen. Wir verwenden für unsere Bücher viele spezielle Programme aus der Film- und Autorenbranche. Dabei gilt: Je besser man eine Idee visualisieren kann, desto leichter fällt es einem, neue Ideen zu entwickeln, ohne sich beim Schreiben im Chaos zu verlieren und nicht weiterzukommen. Die zweite Art ist die sogenannte kreative Schreibblockade. Diese kann man meistens lösen, indem man wieder zu seiner eigenen Kreativität zurückfindet. Beim Schreiben sollte man darauf achten, dass einen die Geschichte selbst fesselt. Wenn das nicht der Fall ist, muss man sich ehrlich fragen, wo man in der Story falsch abgebogen ist. Spannende Geschichten wollen von sich aus aufs Papier. Man erlebt sie als Autorin / Autor selbst mit. Man spiegelt beim Schreiben die Mimik des Protagonisten, um seine Worte zu formen. Man spürt, wie sich die Charaktere bewegen, fühlen, atmen. Etwas, was man unbedingt erzählen will, sprudelt nur so aus einem heraus. Blockaden, die aus Kreativität entstehen, haben oft ihren Ursprung darin, dass einem die eigene Geschichte nichts bedeutet. Dann hilft es, zu analysieren, wo aus einer guten Idee langweilige Wortgeflechte wurden und dann den Funken wiederzufinden, um den Motor der Geschichte erneut zu zünden. 

Kommissar Hübner begleitet euch jetzt schon neun Bände lang: Was reizt euch an dieser Figur? Wie bleibt euer Schreibprozess innerhalb der Reihe so frisch? Setzt sich Kommissar Hübner irgendwann zur Ruhe oder können wir noch viele spannende Geschichten mit ihm erwarten?

Norbert ist ein ganz durchschnittlicher Mensch mit ganz normalen Problemen. Er löst nicht nur Fälle, sondern auch Alltagssituationen, wobei er dabei auch über sich selbst lachen kann. Norbert ist kein Superermittler, der am Ende jedes Buches geniale Schlüsse zieht, die niemand sonst erkennen konnte. Wir sagen immer, dass Norbert Hübner wahrscheinlich einer der „normalsten“ Kommissare der Buchgeschichte ist. Das macht ihn so sympathisch und verständlich für uns und unsere LeserInnen. Um den Schreibprozess lebendig zu halten, müssen wir als Autoren immer spüren, was schon gesagt wurde und was noch kommen soll, ohne die Figuren zu verfälschen. Die Protagonisten müssen sich weiterentwickeln, aber nicht zu weit von ihrem Ursprung abweichen. Das eigene Leben bietet dafür genügend Eindrücke, um eine gewisse Frische im Schreibprozess zu erzeugen und Erlebnisse zu reflektieren. Norbert hat noch einige spannende Ermittlungen vor sich. Wir bekommen viele Zuschriften, dass Kommissar Hübner weiter ermitteln soll. Oft schon am selben Abend der Veröffentlichung des neuen Teils. Norbert bereitet vielen Menschen so viel Freude, dass wir jeden Teil mit ganzem Herzen schreiben. 

Regionalkrimis haben sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreut. Was denkt ihr, reizt Lesende so sehr an Regionalkrimis? Was macht euch am Kleinstadtkrimi besonders Spaß? 

Das wird sich sicher von Leser*in zu Leser*in unterscheiden. Wir lesen Regionalkrimis gern, weil wir darin eine gewisse Verbindung zum eigenen Leben, mit der Ruhe von Kleinstädten und der damit einhergehenden Romantisierung eines „einfacheren“ Alltags gegenüber der Großstadt, sehen. Das Fantastische an Krimis ist, dass sie überall stattfinden können sogar an Orten, die man selbst besucht, oder auch bewohnt hat. Das lässt einen oftmals noch näher an die Geschichte rücken. Ein großartiges Buchgenre. 

Die Cover eurer Krimireihe beeindrucken in ihrem Design durch ihren Wiedererkennungswert und laden dazu ein, sofort zuzugreifen: Wie läuft hier bei euch der gestalterische Prozess? Wie wichtig ist euch ein gutes Cover und was macht für euch ein gutes Cover aus?

Ein gutes Cover ist eines, das Lust macht, das Buch zu lesen. Jedes Genre hat seine eigene Gestaltungsweise, die sich auch je nach Zeitgeist ändert. Der gestalterische Prozess findet bei uns meistens in den Abendstunden statt, wenn wir alles andere schon erledigt haben und uns ganz dem Cover widmen können. Wir gehen dabei viel nach unserem Gefühl vor. Weckt das Bild zusammen mit dem Titel Emotionen oder schaue ich mir das zum zehnten Mal an und versuche, mir einzureden, es sähe gut aus? Letzteres ist ein Zeichen dafür, noch einmal von vorn anzufangen. Und ja, man fängt dabei oft noch einmal mit einer komplett neuen Datei an. *lachen* Tatsächlich wird die Bedeutung eines Covers gerade bei angehenden Autoren oft vernachlässigt. Wir sind der Meinung, dass das Cover genauso viel Detailverliebtheit verdient, wie es der eigentliche Schreibprozess tut. Denn am Ende sind es die Geschichte und das Cover zusammen, die die Schönheit des künstlerischen Schaffens zu einem Werk vereinen. 

Warum habt ihr euch für tolino media entschieden?

Unsere Bücher sollen für alle Leser*innen erreichbar sein. Tolino media ist ein wichtiger und zuverlässiger Partner für die Verbreitung unserer Werke. Der Support ist bei Fragen immer sehr schnell und freundlich. Wir können jedem Autoren nur wärmstens empfehlen, sein Buch bei tolino media zu veröffentlichen. Vielen Dank für das Interview! 

Weitere Informationen zu den Autoren Svarlen Edhor findet ihr auf Instagram, Facebook oder auf ihrer Webseite.

Unsere Autorin des Monats Juli: Anne Lux

Autorin des Monats: Anne Lux

Lea-Marie Wild

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