Autorin des Monats Stefanie Schreiber

Autorin des Monats: Stefanie Schreiber

Ihr lest gerne humorvolle Kuschelkrimis, die an der Küste spielen? Dann sind die Bücher von Stefanie Schreiber genau das Richtige für euch! Im Interview mit unserer Autorin des Monats Mai erfahrt ihr unter anderem, mit welchen ihrer Figuren Stefanie Schreiber am liebsten einen Tag verbringen würde und welche besondere Beziehung sie zu ihrem Sehnsuchtsort St. Peter-Ording hat.


Du schreibst humorvolle nordfriesische Kuschelkrimis. Was können Leser*innen sich darunter genau vorstellen und was erwartet sie dabei?

Den Begriff Kuschelkrimi habe ich gemeinsam mit dem Kampenwand Verlag geprägt, als der meine Printausgaben in sein Verlagsprogramm aufgenommen hat. Es handelt sich um humorvolle Cosy Krimis mit viel nordfriesischem Lokalkolorit. Die St. Peter-Ording-Reihe ist natürlich schwerpunktmäßig in der beliebten Küstengemeinde angesiedelt. Wie in Kriminalromanen üblich muss mindestens eine Figur sterben, aber trotzdem sind sie unblutig und ohne forensische Details. Mein Schreibstil ist sehr locker und rasant. Es gibt zahlreiche Dialoge, die der Story zusätzlich Tempo verleihen. Das Lokalkolorit baue ich ebenfalls gerne darin ein oder lasse es einfach Teil der Geschichte werden – ohne meine Leser*innen mit langen Landschaftsbeschreibungen zu fordern.

In deiner St. Peter-Ording-Krimireihe stehen unter anderem der Hobbykriminalist Torge Trulsen sowie die taffe Kommissarin Charlotte Wiesinger im Mittelpunkt. Wie bist du auf die Figuren gekommen, gab es vielleicht bestimmte Inspirationen?

Es gibt bestimmt Inspirationen, die mich bei der Entwicklung dieser Figuren beeinflusst haben, ohne mir wirklich bewusst zu sein. Ich glaube, wir Schriftsteller werden bei all unseren Figuren und in den gesamten Geschichten, die wir erfinden, vom Leben inspiriert. Ich kann euch aber nicht sagen, wer für meine Protagonisten als Vorlage gedient hat. Da ich seit langer Zeit Ferienhäuser vermiete, entstand der Plan, meine Romane in diesem Milieu anzusiedeln, weil ich meinen Blick hinter die Kulissen so auch meinen Leser*innen weitergeben kann. Neben den üblichen Kommissaren sollte in meinen Kuschelkrimis auf jeden Fall ein Hobbyermittler agieren, ein schrulliger Nordfriese, der immer wieder über die Stränge schlägt, aber sein Herz auf dem rechten Fleck hat. Aus diesem Grund muss man ihn einfach gerne haben, auch wenn er zwischendurch die Nerven aller Beteiligten in seinem Umfeld strapaziert – die der Kommissarin und vielleicht auch manchmal die der Leser*innen. Starke Frauen finde ich attraktiv, deshalb sollte meine Kommissarin auf jeden Fall tough sein – zumindest im Job. Privat hat sie so ihre Schwierigkeiten.

Mit welchen deiner Figuren würdest du gerne einen Tag verbringen? Und was würdet ihr zusammen unternehmen wollen?

Mit Torge Trulsen! Ein wenig habe ich ihn ja bereits bei der letzten Frage vorgestellt. Was ihn außerdem auszeichnet, ist seine große Liebe zu seiner Heimat – und natürlich seiner besseren Hälfte Annegret. Er kennt auf Eiderstedt nicht nur jeden Winkel, sondern auch jedermann und ist mit allen per Du. Ich selbst bin dort seit fünfundzwanzig Jahren unterwegs und durch meine Reetkate in Tating zur Teilzeit-Nordfriesin geworden, aber ein Tag mit Torge wäre der perfekte Recherchetag. Er könnte mir Plätze auf Eiderstedt zeigen und dazu Geschichten erzählen, die mich zu neuen Krimis inspirieren würden, da bin ich sicher. In einer Pause könnten wir in der Ferienanlage Weiße Düne, wo er arbeitet, zusammen einen Pott Kaffee trinken und ein Franzbrötchen essen.

Deine Bücher spielen im schönen Norden von Deutschland. Du bezeichnest St. Peter-Ording als einen deiner Sehnsuchtsorte. Was magst du und verbindest du mit diesem Ort?

Wie Millionen Besucher*innen dieser Küstengemeinde liebe ich natürlich die langen und breiten Strände mit ihren imposanten Pfahlbauten. Sie ziehen mich in ihrer Einzigartigkeit tatsächlich immer wieder magisch an, so wie die Nordsee selbst. Deshalb zieren sie auch alle meine Cover der St. Peter-Ording-Krimireihe. Das Licht erzeugt eine besondere Stimmung. Das entspannt mich und gibt mir Inspiration für neue Geschichten an diesem Ort. Es gibt allerdings viel mehr, was ich mit diesem Ort beziehungsweise dem ganzen Landstrich verbinde. Ich mag die pragmatische Art der Nordfriesen, die durch Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft geprägt ist. Ich mag das platte Land, die frische Luft, die nicht selten als steife Brise oder kräftiger Sturm daherkommt. Wenn man auf Eiderstedt unterwegs ist, steht man nur äußerst selten im Stau. Das Leben scheint ein wenig entspannter, so als wenn die Uhren langsamer gehen. Ich fühle mich immer freier, wenn ich dort bin. Das liegt bestimmt daran auch, dass ich mich dann voll auf meine Recherche und das Erfinden neuer Geschichten konzentrieren kann, aber bestimmt genauso an der rauen salzigen Luft, die einen nachts so gut schlafen lässt, wenn man nach einem Tag draußen völlig erledigt ins Bett fällt.

Einige deiner Bücher gibt es auch als Hörbuch. Hörst du selbst gerne Hörbücher und was magst du besonders daran?

Ja, mittlerweile sind die ersten sieben meiner St. Peter-Ording-Krimis als Hörbücher erschienen und darüber freue ich mich sehr. So wie wahrscheinlich die meisten Menschen höre ich Hörbücher gerne im Auto oder beim Sport, weil ich die Zeit dann doppelt nutzen kann. Wenn ich wirklich Zeit und Muße habe, lese ich am liebsten selbst. Ich werde dann nicht durch die Betonung der Sprecher und Sprecherinnen beeinflusst, sondern kann den Charakteren die Stimme meiner Fantasie verleihen.

Könntest du dir vorstellen, neben Kriminalromanen auch Bücher in einem anderen Genre zu schreiben? Was würde dich daran reizen?

Bevor ich mit dem Krimischreiben begann, habe ich mehrere Praxisratgeber zum Vermögensaufbau mit Ferienimmobilien veröffentlicht. Inspiriert wurde ich dazu durch mein Journalismus-Studium. Meine betriebswirtschaftliche Kompetenz verbunden mit der Vermietungserfahrung in Büchern weiterzugeben, die jeder verstehen kann, war eine großartige Aufgabe, die mir viel Freude gemacht hat. Eine Leserprojekte durfte ich begleiten, das war wunderbar. Jetzt gilt meine ganze Leidenschaft dem Krimischreiben, in absehbarer Zeit werde ich das Genre nicht wechseln.

Warum hast du dich für tolino media entschieden?

Eigentlich wollte ich von Anfang meine ebooks auch bei tolino media veröffentlichen, um mich breit aufzustellen und kein Anhängsel von Amazon zu werden, wenn ich das so direkt ausdrücken darf. Ich bin dann einigen Ratgebern gefolgt und habe meine Titel erstmal im Kindle Unlimited angemeldet, um zu Beginn maximale Sichtbarkeit zu bekommen. Das lief so erfolgreich, dass ich eine Weile dabeigeblieben bin. Letztes Jahr begann die Zusammenarbeit mit dem Kampenwand Verlag. Alle bereits erschienenen Titel bekamen neue Cover, das hat meinen Start bei tolino media ein Jahr verzögert, weil es gedauert hat, fünf Titel umzuziehen und gleichzeitig drei neue pro Jahr zu veröffentlichen. Ich wollte für den Start das einheitliche Erscheinungsbild der Reihe abwarten. Nun freue ich mich sehr, meine ebooks auf dem ganzen Markt anzubieten und dabei von tolino media so gut unterstützt zu werden.

Weitere Informationen zur Autorin Stefanie Schreiber findet ihr auf Facebook oder ihrer Website.

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Katrin Fleischmann
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