Blume in allen Farben des Regenbogens als Symbol für Coverdesign

Coverdesign im Selfpublishing

Euer Buch nähert sich der Veröffentlichung? Zeit, sich über das Coverdesign Gedanken zu machen. Wie soll es aussehen? Was zeichnet ein gutes Buchcover aus? Kann man es selbst machen? Als Neuling im Selfpublishing sind wir erstmal ratlos. Die wichtigsten Tipps findet ihr hier!


Gesehen werden: Mit dem Cover Leser locken

Ihr habt viel Herzblut in euer Buch gesteckt, so manche Nacht schreibend verbracht und Stunden an einzelnen Sätzen und Wörtern gefeilt. Wenn LeserInnen euer Buch erspähen, wissen sie jedoch nichts vom grandiosen Inhalt, sie sehen erstmal nur das Cover. Der Magie des ersten Eindrucks sind wir ausgeliefert, egal wem oder was wir gegenüberstehen. Binnen eines Wimpernschlags zieht unser Gehirn Rückschlüsse und meldet „interessiert mich“ oder „interessiert mich nicht“. Das Cover sollte also Menschen ansprechen, die eh schon ein Faible für euer Genre haben.

Ein gutes Buchcover verrät den LeserInnen, welche Art von Lesestoff sie vor sich haben. Motive, Farben und Schriftarten lösen Emotionen aus, die den Charakter des Buches widerspiegeln. Beispielsweise lässt der Blick in einen nebelverhangenen Wald Düsteres erahnen, wohingegen rosa Wolkenherzen eine romantische Story versprechen. Schreibt ihr an einer Serie, steigern ähnliche Cover euren Wiedererkennungswert, denn LeserInnen fällt der Zusammenhang der Bücher auf.

 

Cover selbst machen: Eine Frage des Know-hows

Mit dem Motiv den Geschmack der LeserInnen zu treffen, reicht leider nicht aus, um Eindruck zu schinden. Wer keine Erfahrung in Design und Grafik hat, sollte auf das Do-it-yourself-Cover verzichten, denn ein professionelles Coverdesign folgt den Gesetzen der Gestaltung. Unbewusst nehmen wir ihre Einhaltung wahr und weil unser Gehirn Struktur und Ordnung liebt, punktet das Design. Als Laie neigen wir dazu, möglichst auffällige Cover zu gestalten. Getreu dem Motto „Viel bringt viel“ überladen wir es mit verschiedenen Schriften samt Schnörkeln, Farben und einem möglichst extravaganten Motiv. Selten kommt dabei ein harmonisches Ganzes raus, das Aufsehen erregt. Schlimmstenfalls ziert euer eBook ein Cover, das man wegen seines Briefmarkenformats in den Shops nicht mehr erkennt. LeserInnen ziehen schnell ihrer Wege, wenn das Design nicht zu erkennen ist oder für Augen und Kopf chaotisch wirkt. Ein professionelles Cover kostet zwar Geld, erspart euch aber auch ein mögliches „Covergate“.

 

Ein Buchcover kaufen: Nicht nur eine Frage des Preises

Fertige eBook-Cover, bei denen ihr nur noch den Autorennamen und Titel ergänzt, gibt es ab ca. 30 Euro. Ein Premade-Cover für Print ist ab ca. 60 Euro zu haben. Achtet darauf, dass es nur einmalig verkauft wird. Es wäre ärgerlich, wenn ein fremdes Buch mit eurem Cover auftaucht.

Wünscht ihr euch ein maßgeschneidertes Design für euer Werk, müsst ihr etwas tiefer in die Tasche greifen. Ab ca. 250 Euro bekommt ihr ein auf euer Buch und seinen Charakter abgestimmtes Cover.

Am schnellsten findet ihr euren Wunschdesigner, indem ihr Buchcover von Selfpublishing-KollegInnen unter die Lupe nehmt. Weckt ein Cover euer Interesse, werft einen Blick in die Leseprobe. In der Titelei findet ihr den Namen und die Webadresse des Designers. Stöbert im Portfolio, ob der Stil zu euch und eurem Buch passt, schaut euch die Referenzen an und vergleicht Preise.

 

Die kostengünstigste Art, ein Cover zu erstellen, bieten kostenlose Tools. Ihr fügt ein Bild eurer Wahl ein, wählt aus den vorgeschlagenen Layouts eines aus und ergänzt entsprechend Titel und Autorennamen. Aus Urheberrechtsgründen ist es natürlich nicht drin, einfach ein Bild aus dem Web zu kopieren. Auf Plattformen wie Shutterstock oder Adobe Stock könnt ihr Lizenzen für euer Wunschbild erwerben, um es für euer Cover zu verwenden. Damit ihr bei dieser Do-it-yourself-Variante das bestmögliche für euer Titelbild herausholen könnt, ist es ratsam, sich mit den allgemeinen Anforderungen an ein eBook-, bzw. Printcover vertraut zu machen.

 

Mit DesignerInnen arbeiten: Was zu tun ist

Habt Ihr Euch entschieden, ein Cover anfertigen zu lassen, schickt eurem WunschdesignerIn eine E-Mail. Um loslegen zu können, wird er euch einige Fragen stellen. Neben technischen Details, dem Autorennamen und Titel, benötigt er Infos zum Inhalt. Um ein Gespür für euer Buch und seine Stimmung zu bekommen, genügt ihm der Klappentext oder eine Leseprobe. Je nach Angebot bekommt ihr mehrere Entwürfe zur Auswahl, an denen ihr noch Änderungen vornehmen lassen könnt. Habt ihr bereits konkrete Vorstellungen, besprecht sie vorab mit eurem/r DesignerIn. Als Profi berücksichtigt er eure Wünsche oder sagt euch, warum sie sich eventuell nicht umsetzen lassen.

 

Das perfekte Cover: Die Qual der Wahl

Ein Buchcover auszuwählen ist unglaublich aufregend, vor allem beim ersten Buch. Mit Herzklopfen betrachtet man die Designs und verliebt sich in alle Vorschläge. Lasst euch Zeit mit der Entscheidung und schlaft erstmal drüber. Hat sich die erste Aufregung gelegt, werdet ihr wissen, welches Design am besten den Charakter eures Buches transportiert.

Genießt es, eurem Werk ein Gesicht zu geben. Bei seinem Anblick werdet ihr die Strapazen der letzten Monate vergessen, versprochen.


Bild von Corinna Böhm
Bild von Corinna Böhm

Corinna Böhm wurde 1980 nahe München geboren. Viele Jahre schrieb sie im stillen Kämmerlein, ehe sie es 2016 wagte, via Selfpublishing ihr eigenes Buch zu veröffentlichen.

»Menschens Farben« handelt von der Herkunft, Geschichte und Wirkung von Farben. Mit ihrem Schreibratgeber »Abenteuer Sachbuch schreiben«, unterstützt sie angehende Autorinnen und Autoren auf dem Weg zum eigenen Sachbuch.

Neben eigenen Büchern schreibt Corinna Böhm Sach- und Ratgeberartikel für verschiedene Websites und werkelt an farbenfrohen Produkten für ihren Handmadeshop avicoloria.de.  Außederm findet ihr Sie auf Pinterest und Twitter

 

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