Illustrationen_Titel

Illustrationen in euren Büchern? Auf jeden Fall!

Elias Vorpahl war von Beginn an klar, dass sein Roman „Der Wortschatz“ illustriert werden musste. Er erzählt darin die Geschichte eines Wortes auf der fantastischen Suche nach sich selbst. Die Illustrationen helfen dem Leser dabei, die eigene Vorstellungskraft zu entfalten.

Illustrationen_Julia und EliasGleichzeitig knüpft der Roman damit an die Tradition von Büchern wie „Alice im Wunderland“ oder „Tintenherz“ an, die auch illustriert wurden. Um mit geeigneten Illustratoren in Kontakt zu treten, kontaktierte der Autor zahlreiche Kunsthochschulen. Das Institut für Kunstpädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München stellte schließlich den Kontakt zur 25-jährigen ehemaligen Absolventin Julia Marie Stolba her. Schon seit 2014 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin und Illustratorin. Etwa neun Monate hat es gedauert, bis ihre Illustrationen für „Der Wortschatz“ fertig waren.

Wir haben mit Julia über ihre Arbeit gesprochen:

Julia, wie ist die Zusammenarbeit mit einem Schriftsteller aus Sicht eines Illustrators?

Es ist sehr interessant, ganz anders als bei autonomen Arbeiten oder Auftragsarbeiten, die keine Illustrationen sind. Man ist nicht nur mit den eigenen Gedanken konfrontiert, sondern auch mit dem Autor als kreativen Part, der die Geschichte geschrieben und natürlich eine sehr genaue Vorstellung jeder Szene und jedes Charakters hat. Es ist daher sehr wichtig, viel miteinander zu kommunizieren und Bildideen miteinander abzugleichen, ohne dass der Autor das Gefühl hat, es passt nicht,

Illustrationen Julia und Elias

aber auch ohne die eigene Kreativität und Interpretation zurück zu stellen. Das ist eine große Herausforderung und sehr viel zeitintensiver als man es sich anfangs

vorstellen kann. Zum Glück hat es mit Elias gut geklappt.

Wie sind deine Zeichnungen entstanden?

Elias und ich haben viel zusammen besprochen. Besonders, welche Szenen des jeweiligen Kapitels am wichtigsten sind und daher auch gezeigt werden sollen. Nach der Einigung auf ein bestimmtes Motiv habe ich mit der Arbeit begonnen.

Welche Technik hast du benutzt?

Alle Illustrationen sind Tuschezeichnungen in schwarz.

Was war die größte Herausforderung bei der Arbeit?

Julia Stolba

Die größte Herausforderung war es, zu versuchen, die Gedanken des Autors zu sehen. Natürlich geht das nicht, man kann (leider oder glücklicherweise) nicht in den Kopf der anderen hineinblicken, man kann nie ganz genau wissen, wie die Vorstellungen einer bestimmten Szene aussehen und sich so natürlich auch nie hundertprozentig absprechen. Dennoch ist man als Illustratorin nicht nur einfach Künstlerin, sondern erbringt auch eine Dienstleistung, für die man bezahlt wird. Man möchte natürlich, dass der Autor nicht nur zufrieden, sondern ehrlich glücklich ist mit der Visualisierung seiner Geschichte, was ja auch etwas sehr Persönliches ist. Man lernt sich durch diese Arbeit gut kennen, auch das erfordert Zeit. Gegen Ende des Projekts hatte ich das Gefühl, dass wir zwischen Wort und Bild eine Art von eigener Sprache entwickeln konnten. Wir wussten auf einmal immer mehr, was der andere meint. Man kann also lernen, in andere Gedanken hineinzusehen, zumindest teilweise. Das herauszufinden war großartig. Ich denke, wir sind mit dem Ergebnis beide sehr zufrieden und das ist das Wichtigste.

Hast du weitere Projekte, an denen du im Moment arbeitest?

Ja, ich arbeite als bildende Künstlerin. Ich habe einige Projekte und Ausstellungen, in die ich eingebunden bin. Zuletzt hatte ich während der Zeit der Berlin-Biennale eine Gruppenausstellung.

Können unsere AutorInnen dich für weitere Buchprojekte erreichen?

Ja, natürlich, sogar sehr gern. Zu illustrieren macht mir große Freude, ich liebe Bücher und habe zu allen Geschichten, die

Portrait Julia Stolba

mir gefallen, automatisch Ideen, wie man die Geschichte visuell gestalten könnte. Außerdem ist die Arbeit mit anderen kreativ tätigen Personen eine wertvolle Bereicherung für meine künstlerische Arbeit. Bei Interesse an einem Projekt bin ich per Email unter juliamaries@gmx.net erreichbar. Meine künstlerische Arbeit (auch außerhalb der Illustration) kann man auf meiner Website www.juliart.de sehen, auf Instagram kann man mir unter @julia_stolba folgen.

 

 

Vorpahl_Der Wortschatz

Elias Vorpahl, *1985, studierte nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Südafrika Mathematik in Münster und Christchurch, Neuseeland.

Er ist Mitglied der Autorengruppe Prosathek. „Der Wortschatz“ ist sein Debütroman.

 

Laura Kühbauch

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