Unsere Autorin des Monats Dezember nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Mariah Stone schreibt wunderschöne historische Liebesromane, in denen ihre Hautfiguren auf eine Zeitreise gehen. Im Interview berichtet uns Mariah über ihre Inspirationsquellen, ihre Weihnachtstraditionen und verrät uns, in welches Zeitalter sie selbst gerne reisen würde.
Was hat dich dazu inspiriert, historische Liebesgeschichten zu schreiben? Gibt es ein bestimmtes Buch, ein*e Autor*in, einen Film oder eine Erfahrung, die dein Interesse daran geweckt hat?
Tatsächlich ist das eine ziemlich lustige Anekdote. Als junger Teenager schenkte mir meine Tante, die eine Vorliebe für historische Liebesromane hatte, zu meinem Geburtstag einmal einen solchen Roman. Es war "Just one Kiss" von Samantha James. Definitiv eine Lektüre, für die ich damals eigentlich noch zu jung war. Ich war begeistert von der Geschichte und habe das Buch sicherlich zehnmal gelesen. Es war eine viktorianische Liebesgeschichte, die mich so faszinierte, dass ich sie immer noch vor Augen habe, wenn ich Inspiration suche. Meine Mutter war allerdings weniger begeistert, als sie die Sexszenen entdeckte, und verbannte das Buch aus meinem Zimmer. Meine Tante durfte mir fortan keine Bücher mehr schenken. Doch der Wunsch nach mehr romantischen Geschichten war geweckt – und ich denke, das hat mich letztendlich zum Schreiben inspiriert.
Du hast viele Bücher, die in Schottland oder auch in der Karibik spielen. Welche Nachforschungen hast du über diese Orte betrieben, bevor du mit dem Schreiben angefangen hast? Wie gehst du bei der Recherche für deine Bücher vor?
Ich betreibe intensive Recherche, denn als promovierte Akademikerin weiß ich um deren Bedeutung. Mein Regal ist gefüllt mit Fachbüchern über Schottland, seine Clans und Geschichte. Ich studiere alte Karten, lese wissenschaftliche Artikel, belege Kurse über das Mittelalter und versuche, Orte virtuell zu erkunden, die ich nicht persönlich besuchen kann. Für meine Hörbücher arbeite ich sogar mit einem gälischen Berater zusammen. Letzten Juli hatte ich das Glück, Schottland persönlich zu besuchen und Orte für meine neue Serie zu erforschen. Ich scheue mich nicht, Führer*innen in Burgen auch mal ungewöhnliche Fragen zu stellen – denn nichts ersetzt die persönliche Erfahrung vor Ort.
In deiner Highlander-Reihe reisen deine Hauptfiguren von der Gegenwart in die Vergangenheit. Wenn du selbst in der Zeit reisen könntest, wohin und in welche Zeit würdest du am liebsten reisen? Was würdest du dort erleben wollen?
Ich würde unheimlich gern ins Wikingerzeitalter reisen. Ich bin fasziniert von Wikingern und der nordischen Mythologie. Trotz der Härte und der rauen Lebensbedingungen würde ich gerne das Gemeinschaftsgefühl, den Stolz und die Ehre dieser Zeit miterleben, die trotz ihrer Brutalität beeindruckend waren. Auch liebe ich die Geschichten und Traditionen dieser Zeit - und nenne meinen Mann manchmal liebevoll meinen Wikinger...
Du schreibst ja auch Weihnachtsgeschichten. Magst du die Weihnachtszeit oder bist du froh, wenn Weihnachten wieder vorbei ist? Hast du zu Weihnachten bestimmte Rituale oder Traditionen auf die du dich jedes Jahr aufs Neue freust?
Ich liebe die Weihnachtszeit, insbesondere die Weihnachtsmärkte, die es hier in den Niederlanden leider nicht gibt – das vermisse ich sehr. Weihnachten ist für mich immer eine Zeit mit der Familie. Wir sind über vier verschiedene Länder verstreut und da ist es nicht immer leicht, gemeiname Zeit miteinander zu verbringen. Als Kind haben wir immer am 7. Januar Weihnachten gefeiert; hier in Holland ist fast der Sinterklaas-Tag Anfang Dezember noch wichtiger als das Weihnachtsfest. Mit so vielen unterschiedlichen Kulturen, picken wir uns einfach immer das Beste raus. Ein einzigartiges Ritual in der Familie meines Mannes ist definitiv die Weihnachtspizza – während bei dem französischen Teil meiner Familie das Essen mehr traditionell ist.
Du leitest deine eigene Autorengruppe in Rotterdam. Kannst du uns diese kurz vorstellen? Was schätzt du an dieser?
Ich habe die Schreibgruppe ins Leben gerufen, um mich mit anderen Autor*innen auszutauschen, gemeinsam zu schreiben und einander Feedback zu geben. Dieses Netzwerk hat mir enorm geholfen, mich weiterzuentwickeln und hat mir die Augen für das Indie-Publishing geöffnet. Ein Mitglied, ein hauptberuflicher Self-Publisher, hat mir damals von seinem Werdegang erzählt und ich hatte keine Ahnung, was alle möglich war. Nach einem ausführlichen Gespräch und weiterer Recherche entschied ich mich, es selbst zu versuchen anstatt den traditionellen Weg zu gehen. Daraus entstand dann mein erster Wikinger-Zeitreiseroman, der dann alles ins Rollen gebracht hat.
Dein Buch Die Gefangene des Schotten war im Mai 2023 Teil des tolino media Lieblingsbuch Programms. Wie war es für dich, dein Buch in den Buchhandlungen zu entdecken und was hat dich daran besonders gefreut?
Es war einfach überwältigend! Ich habe mich riesig gefreut und bin sehr dankbar, dass ihr euch für mein Buch entschieden habt. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, Fotos meiner Leser, Familie und Freunde zu bekommen, die mein Buch in verschiedenen Thalia-Filialen in ganz Deutschland gesehen haben. Für einen Indie-Autor ist der Weg in die Buchhandlungen nicht einfach, und es war ein Traum, den ihr mit dieser Auszeichnung möglich gemacht habt!
Warum hast du dich für tolino media entschieden?
Ich bin ein großer Fan von tolino media und empfehle es immer allen meinen Autorenfreunden. Die Druckqualität ist hervorragend, und die Möglichkeit, meine Bücher über das Bündnis in den führenden Plattformen anbieten zu können, ist fantastisch. Dass meine Werke auch in Österreich und der Schweiz verfügbar sind, ist ein zusätzlicher Bonus. Was ich besonders schätze, ist das tolino media Team und der persönliche Kontakt: Ihr habt immer ein offenes Ohr, seid ungemein professionell und es macht einfach Spaß mit euch zusammenzuarbeiten. Eure Arbeit für Indie-Autor*innen ist so unglaublich wichtig und ich bin zutiefst dankbar dafür. Bitte macht weiter so!
Weitere Informationen zur Autorin Mariah Stone findet ihr auf Instagram, Facebook oder ihrer Website.
Unser Autor des Monats November: Frank Esser
- Platz 3 für Fanny Remus – tolino media Newcomerpreis 2024 - 31. Oktober 2024
- Platz 2 für Sarah Malhus – tolino media Newcomerpreis 2024 - 31. Oktober 2024
- Platz 1 für Lene Jansen – tolino media Newcomerpreis 2024 - 31. Oktober 2024