Banner Autor des Monats, Erfolgstory mit tolino media mit Foto von Joshua Tree

Autor des Monats: Joshua Tree

Unser Autor des Monats März, Joshua Tree, verführt seine Leser*innen in ferne Galaxien. Er liest und schreibt leidenschaftlich gerne Fantasy- und Science-Fiction-Romane. In diesem Interview berichtet Joshua Tree uns über seine Liebe zu Science-Fiction sowie über seine Erfahrungen im Selfpublishing und im Verlag.


Kannst du uns von deinen Anfängen erzählen? Wusstest du schon immer, dass du gerne Bücher im Bereich Science-Fiction schreiben möchtest oder kam dies erst mit der Zeit?

Der erste Roman, den mein Vater mir als Kind vorgelesen hat, war „Han Solo“, ein Star-Wars-Roman. Heute würde ich Star Wars eher im Bereich Fantasy einordnen, aber Raumschiffe hatten mir es seither angetan und ich habe mich bereits mit zwölf Jahren angefangen durch die Klassiker des Genres zu lesen, sowohl die alten von Robert Heinlein, als auch die damals neueren von Peter F. Hamilton. Dadurch war für mich sofort klar, dass ich Science-Fiction schreiben möchte, als es so weit war. Es ist das Genre, in dem ich mich am besten auskenne und das mich am meisten fasziniert. Das große „Was wäre wenn …“.

Was fasziniert dich besonders am Genre Science-Fiction?

Am meisten interessiert mich daran, dass ich mir eine neue Zukunft, eine andere „Welt“, ausdenken muss, die auf einer gemeinsamen Basisrealität mit meinen Leser*innen basiert – der Gegenwart. Anders als in der Fantasy kann ich nicht sämtliche Regeln festlegen und mir alles ausdenken, weil ich am gleichen Ort starte wie meine Leser*innen. Das ist eine schöne Herausforderung, denn ich bin angehalten, es glaubhaft zu machen.

Was macht für dich einen guten Science-Fiction-Roman aus? Welche Eigenschaften muss dieser haben, dass du die Geschichte richtig gut und spannend findest?

Er muss in erster Linie genau das sein – spannend, also viele Fragen aufwerfen, nicht zu schwelgerisch werden und alle Fragen beantworten, aber eben in den richtigen Portionen. Das beste Science-Fiction-Buch, das jemals geschrieben wurde, ist „Hyperion“ von Dan Simmons. Es ist unfassbar intelligent geschrieben, philosophisch, gesellschafts- und geschichtskritisch, spannend, berührend und humanistisch, ein literarischer Genuss. Er stellt die großen Fragen nach Zeit und Sinn, nach Schuld und Sühne, künstlicher Intelligenz und Gesellschaftsentwürfen. Eines der nächstbesten ist „Red Rising“ von Pierce Brown, das so gut wie keine dieser Eigenschaften hat. Es ist weder besonders intelligent, originell oder tiefsinnig, dafür aber unheimlich spannend, weil der Autor es versteht, eine mitreißende Ich-Perspektive zu schreiben und den Leser mit ständigen Wendungen und Enthüllungen auf Trab zu halten. Eine tolle Leistung, die ebenfalls Anerkennung verdient.

Wie wichtig ist es dir, in deinen Büchern realistische Zukunftsszenarien zu schaffen und worauf achtest du dabei?

Es ist mir wichtig, wenn die entsprechende Story/Idee dazu passt. Ich habe viele Romane geschrieben, die in der nahen Zukunft spielen und mich bemüht, äußerst realistisch zu bleiben. Je ferner die Geschichte angesiedelt ist, desto mehr Freiheiten kann ich mir nehmen – schließlich kann in ein paar Jahrhunderten alles passieren. Ich versuche aber bei all meinen Romanen nicht mit den Gesetzen der Physik zu brechen, weil ich es auch als Leser immer schön finde, etwas über das Weltall und die Raumfahrt zu lernen und nicht ins Fantastische abzudriften.

Darf deiner Meinung nach Science-Fiction alles oder gibt es da für dich auch Grenzen?

Meiner Meinung nach darf Satire alles und das ist wichtig. Science Fiction sollte sich auch nicht scheuen, schwierige Fragen zu stellen und unangenehme Themen anzusprechen, um uns vor wenig erstrebenswerten Zukunftsversionen zu warnen. Insofern sollte alles, was nicht verfassungsgefährdend ist, erlaubt sein. Autor*innen brauchen Freiheit, um kreativ zu sein und keine geistigen Scheuklappen. Die Leser*innen können am Ende selbst entscheiden, was sie lesen oder weglegen und wie sie es für sich bewerten.

Du hast Bücher sowohl im Verlag als auch im Selfpublishing veröffentlicht. Was waren für dich die jeweiligen Vor- und Nachteile? Hast du vielleicht Tipps für Autor*innen, die noch unsicher sind, welcher Weg der richtige für sie ist?

An die großen Verlage zu kommen, wird immer schwieriger. Ich habe 2015 im Sachbuch bei Ullstein/Allegria angefangen und dort unterzukommen, war ein sehr langer, schwieriger Weg. Jetzt ist es noch schwieriger geworden, weil sie immer mehr auf die „sichere Bank“ setzen. Das heißt häufig Übersetzungen von Bestsellern aus anderen Ländern, also Lizenzen. Neue Stoffe haben dort kaum noch eine Chance. Selbst für mich nach über einer Million verkaufter Bücher ist es noch lange nicht einfach, bei einem namhaften Publikumsverlag unterzukommen. Der Wunsch ist aber auch nicht besonders groß. Als Selfpublisher habe ich mich an die volle Kontrolle über mein Buch und seine Veröffentlichungsstrategie gewöhnt (und natürlich auch an die 70% Tantiemen statt 7%). Niemand schätzt dein Buch so sehr wie du selbst. Niemand hat so viel Motivation es zu einem Hit zu machen, wie du selbst. Das ist die große Chance des Selfpublishing und darum würde ich neuen Autor*innen immer dazu raten, diesen Weg einzuschlagen. Immer mit dem Hinweis, dass das Buch zu schreiben nur zehn Prozent der Arbeit ist, der Rest ist Marktanalyse (gibt es eine Leserschaft für mein Thema? Wie sehen die Cover aus? Wie die Klappentexte?), die Organisation von Coverdesigner*innen, Lektor*innen, des Korrektorats, Marketing und so weiter. Wer davor zurückschreckt oder starken Unwillen verspürt, sollte es doch bei einem Verlag versuchen, denn anders geht es nicht und egal wie gut das eigene Buch ist, es wird in der Masse untergehen.

Warum hast du dich für tolino media entschieden?

Mir war es wichtig Leser*innen zu erreichen, die bei unterschiedlichen Anbietern ihre E-Books beziehen. Außerdem war es eine sehr schöne Erfahrung, dass die Arbeit mit tolino media sehr nah und persönlich stattfindet, es echte Ansprechpartner*innen gibt und eine helfende Hand beim Veröffentlichungsprozess. Das fühlt sich gut an!

Weitere Informationen zum Autor Joshua Tree findet ihr auf InstagramFacebook oder seiner Website.

Unsere Autorin des Monats Februar: Freya Miles

Autorin des Monats: Freya Miles

Katrin Fleischmann
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