Vera Nentwich ist die neue Geschäftsführerin des Selfpublisher Verbands. Wir gratulieren herzlich der engagierten Autorin und Bloggerin von „Veras Welt“ und wünschen viel Freude bei ihren neuen Aufgaben. Über ihre Ziele, die großen Herausforderungen im Selfpublishing und ihre Quelle der Motivation hat Vera Nentwich mit uns gesprochen:
1 | Welches erste Ziel haben Sie sich für den Verband gesetzt?
Nach dem tollen Start des Verbands gilt es nun, die Strukturen zu stabilisieren und zu optimieren. Mein erstes Ziel ist es, die internen Prozesse effizienter zu gestalten und die Arbeit des Verbandes für die Mitglieder sichtbarer zu machen.
2 | Wo sehen Sie die größten Herausforderungen im Verband, aber auch für Selfpublisher allgemein?
Da es das größte Ziel des Verbandes ist, die Interessen der unabhängigen Autorinnen und Autoren zu vertreten, sind die Probleme der Selfpublisher auch unsere Probleme. Die wesentliche Herausforderung besteht sicherlich darin, die über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen im Buchhandel für unsere Autorinnen und Autoren zu öffnen.
3 | Wie hilft hierbei der Verband?
Institutionen und Organisationen benötigen einen zentralen und kompetenten Ansprechpartner. Mit dem Selfpublisher-Verband gibt es nun erstmalig eine Vertretung aller unabhängigen Autorinnen und Autoren. Wir nutzen dieses kraftvolle Mandat, um Initiativen zu ergreifen und aktiv auf Veränderungen hinzuwirken.
4 | In unserem Interview zum Start des Verbands formulierte Matthias Matting es ähnlich als »Wege schaffen, wo Selfpublisher bisher noch auf Mauern treffen“. Ein weiteres Beispiel wären die Aufnahme in andere Schriftstellerverbände oder die Teilnahme an renommierten Preisausschreibungen. Gibt es hier bereits erste Erfolge?
Gerade vor einigen Wochen habe ich auf meinem Blog diese Missstände thematisiert und erhielt Rückmeldungen von einigen Verbänden, dass über eine Öffnung für Selfpublisher diskutiert wird oder es schon konkrete Pläne gibt. Das Entstehen einer offiziellen Interessenvertretung der Selfpublisher hat sicher zu diesem Umdenken beigetragen. Aber machen wir uns nichts vor, wir werden die in Jahrzehnten entstandenen Strukturen im Buchhandel und die sehr festgezurrten Vorstellungen in weiten Kreisen nicht mal eben einreißen. Da ist noch viel zu tun und als Selfpublisher-Verband stellen wir uns dieser Herausforderung.
5 | Bleibt da noch Zeit zum Schreiben? Wie organisieren Sie sich Ihre unterschiedlichen Aufgaben? Haben Sie einen Tipp?
Ich befürchte, ich bin kein gutes Vorbild für die optimale Arbeitsorganisation. Mein Hauptantrieb ist der Spaß an den Dingen, die ich tue. Und jeder weiß, wenn einem etwas Spaß macht, dann findet man auch die Zeit dazu und empfindet es nicht als Stress. Mein Tipp ist daher, sich immer, wenn man meint, in Stress zu geraten, klar zu machen, dass man alles auch einfach sein lassen könnte und die Welt sich dennoch weiter drehen würde. Hilft mir immer. Oder ich gehe einfach in mein Lieblingscafé, trinke einen köstlichen Milchkaffee und lese die Zeitung. Danach stemme ich alle Aufgaben.
- Autor des Monats: Inka Loreen Minden - 1. Juni 2018
- Autorin des Monats: Frida Luise Sommerkorn - 1. Mai 2018
- Der Selfpublisher Verband im Interview: Vera Nentwich. - 11. Dezember 2017
2 thoughts on “5 Fragen an … Vera Nentwich”