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5 Fragen an … Daniel Lenz

Er ist Leiter Produktentwicklung und Stellvertretender Chefredakteur des buchreport, zudem verantwortlich für die Plattform www.indie-publishing.de . Wir freuen uns sehr, dass sich Daniel Lenz unseren 5 Fragen stellt. Kurz ein paar Worte vorab zur Plattform: das Informationsangebot von buchreport richtet sich an Selfpublisher und unabhängige Verlage. Indie Publishing gibt einen Überblick über zentrale Entwicklungen auf dem Selfpublishing-Markt sowie Markt der unabhängigen Verlage. Das Angebot soll Brücken bauen zwischen Indies und Buchhandlungen, Verlagen und sonstigen Multiplikatoren.

Ein Ergebnis der großen Selfpublisher Umfrage 2016: Über 58% der Selfpublisher würden sich einen Verlag suchen, der Bücher in gedruckter Form in den Buchhandel bringt. Noch ein weiter Weg.
1 I  Was müsste sich ändern, damit der stationäre Buchhandel das Potential des Selfpublishings voll nutzen kann?

Zum einen müssen wir daran arbeiten, dass der Buchhandel Vorurteile gegenüber Selfpublishern – oft textlich-qualitativer Natur – abbaut. Es gibt viele Genres, die inzwischen von Selfpublishern genauso gut oder sogar besser als von Verlagen abgedeckt werden, ich denke besonders an regionale Titel oder aber teilweise Genre Fiction. Zum anderen brauchen wir gute, bessere Filter, mit denen die Sortimenter schnell passende oder interessante Titel entdeckt. Mit dem Indie Katalog und indie-publishing.de tragen wir dazu bei.

 

Sie sind Mitverantwortlich für die Plattform www.indie-publishing.de .
2 I  Hat sich der Indie-Katalog als effiziente Präsentation von SP-Titeln im Buchhandel etabliert?

Um das beurteilen zu können, müssen wir noch etwas warten, dafür ist der Indie Katalog noch zu jung. Aber wir sind mit dem Feedback aus dem Handel sehr zufrieden. Und auch Selfpublisher melden uns zurück, dass der Indie Katalog als Türöffner fungiert. Es gab sogar eine Selfpublisherin, die berichtete, dass ein Agent durch den Indie Katalog auf ihren Titel aufmerksam wurde – und gerade eine Verfilmung geplant sei. Das freut uns natürlich sehr.

 

3I  Warum sollten sich Autoren bei www.indie-publishing.de anmelden? Welche Vorteile sprechen für die Plattform?

Auf der Webseite können sich Selfpublisher kostenlos anmelden und ein Profil anlegen: mit Angaben zur Person und den eigenen Büchern/Schwerpunkten. Für Buchhändler sollen die Profile die Suche nach Selfpublishern erleichtern, beispielsweise, wenn sie jemanden für eine Lesung einladen möchten. Auch andere Multiplikatoren nutzen unsere Webseite, um sich über Selfpublishing zu informieren. Neben der Webseite gibt es den gedruckten Indie Katalog, in dem Selfpublisher porträtiert werden. Ihre Titel werden darin rezensiert (nach Auswahl der Redaktion), außerdem bringen wir Bestsellerlisten von Selfpublishing-Dienstleistern. Schließlich können Selfpublisher kleine Anzeigen für ihre Titel darin schalten.

 

4 I  Wie sehen Sie die Zukunft des SP? Wo stehen wir in zehn Jahren?

In zehn Jahren gibt es kein Selfpublishing mehr – nicht weil die Eigenverleger dann nicht mehr existieren, sondern weil die Trennung Verlagsautoren vs. Selfpublisher bis dahin (hoffentlich) obsolet ist. Es gibt dann nur noch Autoren bestimmter Genres und Themen und eben diverse Publikationskanäle, die je nach Zweck gewählt werden. Bis dahin werden auch die verbliebenen Vorurteile ad acta gelegt worden sein. Man muss sich vor Augen führen, dass Selfpublisher schon heute in den USA bei den E-Books mehr als doppelt so viele Bestseller-Erfolge verzeichnen als die fünf größten Publikumsverlage zusammen (Quelle: Enders Analysis).

 

5 I  Haben Sie den ultimativen Tipp für unsere Autoren, um erfolgreich zu sein?

Ich spreche jetzt mal nicht pro domo und preise unseren Indie Katalog an 🙂 Der Schlüssel ist eine rege Interaktion mit den Lesern, Social Media Kanäle spielen dabei eine große Rolle. Hat sich der Autor eine große Community aufgebaut, ist der Erfolg programmiert. Da Verlage und Autoren bislang noch zu wenig Bewegtbild bei der Vermarktung einsetzen, ist Youtube der Kanal, in dem die Erfolgschancen derzeit sehr groß sind. Hier gilt es, möglichst rasch möglichst viel zu experimentieren – bevor der Kanal zu voll ist.

Haben wir Ihr Intresse geweckt, Daniel Lenz persönlich kennenzulernen?
Besuchen Sie uns auf der Frankfurter Buchmesse. Am Donnerstag, 20. Oktober 2016, um 12 Uhr,
ist Daniel Lenz an unserem Stand zu Gast und stellt sich in einer offenen Runde Ihren Fragen.

Foto: Copyright Stefan Mays

Patricia Gentner

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