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Autorin des Monats: Melissa Ratsch

Mit paranormalen Talenten und KI-Charakteren verleiht die Fantasy- und Sci-Fi Autorin Melissa Ratsch unserer Welt eine Hauch Magie und weckt unsere Neugier und Hoffnung für die Zukunft. Im Interview erzählt Melissa uns von "was-wäre-wenn-" Fragen, Künstlicher Intelligenz im Sci-Fi Genre und wie sie manchmal beim Schreiben vor sich hingrinst.


Melissa, in deinem neuen Buch „Cyborg Hearts“ geht es unter anderem um künstliche Intelligenz. Was hat dich an dieser Thematik oder allgemein am Genre Science-Fiction besonders gereizt? Gibt es weitere Aspekte und Themenbereiche, die dich faszinieren und die du dir für die Zukunft im Hinterkopf behältst?  

Die Welt in „Cyborg Hearts“ spielt in einer nicht näher definierten Zukunft, in der ich mir ein Best-Case-Szenario vorgestellt hatte: Die Technik dient der Menschheit und schützt gleichzeitig die Umwelt. Daher ist der KI-Charakter „Sypher“ in dem Roman eine Unterstützung und auch ein wenig ein Freund für die Hauptperson Aurora. Denn obwohl es Fiktion ist, denke ich, dass wir uns mit künstlicher Intelligenz weiter beschäftigen müssen und eher mehr mit ihr interagieren, als sie wieder abzuschaffen.

Ich stelle mir beim Schreiben sehr gerne „Was wäre wenn“-Fragen und im Science-Fiction-Genre gibt es unzählige davon: Was wäre, wenn der technische Fortschritt den bestmöglichen Weg nimmt? Welche Erfindungen könnten gemacht werden? Könnte Technik uns „retten“ oder „verdammen“?

Vieles, was wir heute als selbstverständlich wahrnehmen, wurde früher von Autor*innen aus dem Sci-Fi-Bereich erdacht – zwar nicht technisch korrekt, aber die Ideen sind heute Wirklichkeit.

Obwohl die Welt von „Cyborg Hearts“ eine massive Umweltkatastrophe hinter sich hat und die Menschheit beinahe untergegangen wäre, würde ich sehr gerne eine solche Zukunft sehen: Mit nachhaltiger Energie, nachhaltigem Städtebau und komplexer, unterstützender KI.

Deine Charaktere fallen mit interessanten Eigenschaften und humorvoll-gewieften Dialogen auf. Was ist dir bei deren Konzeption besonders wichtig?

 Wichtigstes Kriterium bei der Charakterentwicklung – besonders der Hauptcharaktere – ist für mich, dass sie mir sympathisch sind. Immerhin verbringe ich sehr viele Stunden mit ihnen. Außerdem haben die meisten meiner Protagonisten eine oder mehrere Macken. Getreu dem Motto „Wir mögen Menschen wegen ihrer Stärken und lieben sie für ihre Schwächen“.

Dialoge schreibe ich zudem besonders gern, je mehr Personen, desto besser. An lebhaften Schlagabtauschen habe ich sehr viel Spaß, denn da passiert richtig viel zwischen den Charakteren und damit auch für die Geschichte.

In deiner Fantasy-Reihe „Ouija“ entführst du deine Leser*innen in eine magische Welt. Auf was achtest du, wenn du Geschichten von Hexen, Nekromanten und Pyromanen in die Moderne einschreibst?

Zuerst stehen einige wichtige Entscheidungen im Raum: Weiß die Gesellschaft von der Magie oder nicht? Verstecken sich die paranormalen Talente und wenn ja, warum?

Bei „Ouija“ habe ich mich für einen Mittelweg entschieden. Die Hexen, Nekormanten und andere verstecken sich nicht explizit vor den „normalen“ Menschen, aber sie praktizieren ihre Magie auch nicht offen oder gehen mit ihren Talenten hausieren. Diesen Aspekt fand ich besonders spannend, denn diese Halb-Transparenz ermöglicht es mir beispielsweise, einen Nebencharakter bei der Polizei einzubauen und damit wieder neue Handlungsstränge zu entwickeln.

Wie interpretierst du klassische Fantasy-Elemente in deinen Romanen immer wieder neu?

Das „Wie“ ist sehr schwer zu beschreiben, denn es ist kein geplanter Prozess. Wie oben erwähnt stelle ich mir gerne die „Was wäre wenn“-Frage und versuche, den altbekannten Mustern und Klischees einen neuen Dreh zu geben. Außerdem denke ich mir gerne neue Fähigkeiten aus oder schreibe über Wesen, die eher unbekannt sind. Denn so spannend Vampire auch sind, sie sind doch ein wenig „ausgelutscht“ 😉

Was sind deine Tipps und Techniken, um Humor und Witz in deinen Fantasybüchern zu vermitteln?

Humor zu erzwingen ist schwer. Es ist sehr viel einfacher, jemanden zum Weinen zu bringen, als ein Lachen zu entlocken. Ich orientiere mich immer an meinem eigenen Humor, der zum Glück auch bei meinen Leser*innen funktioniert. Oft sitze ich beim Schreiben da und grinse vor mich hin.

Der einzig echte „Tipp“, den ich geben kann, ist der, humoristische Textstellen zu analysieren. Warum genau funktioniert hier der Witz? War es Sarkasmus oder Situationskomik?

Dein Auftritt als Selfpublisherin ist sehr vielfältig: Social-Media-Kanäle, eigene Website mitsamt Newsletter und Verlagsvorschau, Messebesuche und weitere Termine - hast du Tipps für angehende oder erfahrene Selfpublisher*innen hinsichtlich der Organisation des Alltags?

Ohne meine To-Do-Listen wäre ich verloren! Genauso wie ohne eine zuverlässige Absprache mit meinen Dienstleistern und den Pufferzeiten, die ich für jedes Buchprojekt einplane.

Außerdem muss man sich immer entscheiden, was man leisten kann (und will) und was nicht. Ich habe zum Beispiel aktiv für mich entschieden, dass meine Zeit momentan mit Instagram nur für einen Social-Media-Kanal reicht, den ich aktiv und nachhaltig bespiele. Facebook und TikTok habe ich zwar auch, aber das wird von mir beides stiefmütterlich behandelt. Man kann sich sehr schnell mit viele Themen verzetteln und dabei das Wichtigste aus den Augen verlieren: Bücher schreiben.

Warum hast du dich für tolino media entschieden? 

Ganz klar wegen den wunderbaren Mitarbeiter*innen, die immer ein offenes Ohr für Fragen haben. Außerdem bietet mir tolino media die nötige Flexibilität, die verschiedenen Veröffentlichungsformen unabhängig voneinander zu verwalten. Zudem steht die Druckqualität der Taschenbücher dem eines Auflagendrucks in nichts nach.

Weitere Informationen über die Autorin Melissa Ratsch findet ihr auf Instagram, Facebook, TikTok und auf ihrer Website.

Unsere Autorin des Monats April: Katrin Franke / Kate Franklin

Autorin des Monats: Katrin Franke / Kate Franklin

Lea-Marie Wild

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