Platz 1 des tolino media Newcomerpreises geht dieses Jahr an Lene Jansen. "Und dazwischen wir" ist eine echte Liebeserklärung an das Leben und die wunderschöne Stadt Amsterdam. Wir begleiten die 40-jährige Hauptfigur Lena auf ihrer emotionalen Achterbahnfahrt und erleben, wie die Stadt zum Herzstück ihrer Geschichte wird. In unserem Interview gewährt uns Lene besondere Einblicke in die Entstehungsgeschichte ihres Romans und teilt mit uns, was ihre besondere Verbindung zu Amsterdam ausmacht.
Was macht dein Buch zu etwas ganz Besonderem?
„Und dazwischen wir“ ist für mich ein echtes Herzensprojekt, weil es das Leben so zeigt, wie es ist – manchmal chaotisch, manchmal schön, aber immer ehrlich. Es geht um einen Neuanfang mitten im Leben, um das Hinterfragen von Träumen und die Frage, wie viel Platz man seinen Sehnsüchten im Alltag geben kann. Es sind nicht die großen, dramatischen Wendungen, die zählen, sondern die kleinen, stillen Momente, in denen man zu sich selbst findet. Und ich denke, viele von uns können sich darin wiedererkennen. Plan ist Plan, aber Leben läuft anders.
Besonders gefallen hat uns an deinem Buch, wie nahbar und authentisch deine Protagonist*innen und ihre Gefühle wirken. Wie gelingt dir dieses Kunststück?
Oh, das freut mich sehr zu hören! Ich glaube, das liegt daran, dass ich viel von meinen eigenen Gefühlen und Erfahrungen einfließen lasse. Die Höhen und Tiefen, die Zweifel, aber auch die kleinen Freuden, die einem plötzlich so viel Kraft geben – das sind Dinge, die ich selbst kenne und die ich auch bei meinen Protagonist*innen zeigen möchte. Auch wenn die Bücher überhaupt nicht meine eigenen Lebensgeschichte widerspiegeln, sind es immer doch kleine Nuancen. Außerdem versuche ich ganz tief in meine Protas reinzuhören und das, was sie umtreibt, aufzuschreiben.
Woher kam die Inspiration für deine Geschichte?
Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Eine Inspiration war sicherlich ein Klassentreffen, das leider ausgefallen ist und dieses Jahr nachgeholt wird, eine weitere Inspiration war das großartige Buch "Heimweh nach uns" von Hellen Schreiber, dass ebenso das Thema Alltag und Beziehung aufgegriffen hat. Ich wollte das Thema auch angehen, nur etwas anders …
Amsterdam ist die heimliche Protagonistin deines Buches. Warum hast du dich für genau diese Stadt als Schauplatz entschieden?
Ich liebe Amsterdam – diese kleinen Gassen, die Grachten und die besondere Mischung aus Lebendigkeit und Gemütlichkeit. Schuld daran, dass ich mich so in die Stadt verguckt habe, ist definitiv meine unglaublich nette Kollegin, die ich vor knapp zwanzig Jahren kennengelernt habe und die mitten in der Metropole lebt. Dank ihr und ihren Freunden durfte ich dort unvergessliche Wochenenden verbringen und Amsterdam von einer ganz anderen Seite kennenlernen: auf dem Gepäckträger ihres Fahrrads, nachts um vier auf den beleuchteten Brücken, bei Picknicks im Park, in der ältesten Genever-Bar und vom Balkon ihrer Wohnung direkt an der Gracht. Es ist also auch eine kleine Liebeserklärung an diese wundervolle Stadt.
Und außerdem hat Amsterdam für mich diese besondere „Einfach mal loslassen“-Stimmung – genau das, was Lena im Buch für ihren Neuanfang braucht.
Was war deine Reaktion auf die Auszeichnung? Worüber hast du dich am meisten gefreut?
Ich war einfach nur sprachlos, weil ich nullkommagarnicht damit gerechnet habe! Als ich es dann realisiert habe, konnte ich gefühlt drei Tage lang nur grinsen. Der Newcomerpreis fühlt sich an wie ein riesiger Schulterklopfer und die Worte der Jurymitglieder haben mich sehr gerührt. Besonders freue ich mich darüber, dass eine Geschichte mit einer Protagonistin Ü40 und vielen Alltagsproblemen so viel Anklang findet. Es zeigt mir, dass ich genau auf dem richtigen Weg bin – und das ist das schönste Gefühl!
Nachdem du mit Platz 1 beim Newcomerpreis den ersten Gipfel des Ruhmes erklommen hast, was hast du als Nächstes geplant?
Da kommt einiges! Zum einen arbeite ich gerade an einer neuen Reihe, die wieder viel Herz, Humor und Alltagsmagie enthalten wird – vielleicht ein wenig nordischer als bisher, windiger und rauer. Zum anderen freue ich mich sehr auf das Weihnachtsbuch „Zwei zwischen der Wahrheit“, das ich zusammen mit Mila Marten geschrieben habe. Und natürlich stehen auch Lesungen und neue Projekte an – ich bin voller Ideen und kann es kaum erwarten, sie mit euch zu teilen!
Warum hast du dich für tolino media entschieden?
Flurfunk unter Autor*innen … ich habe einfach zu viel Gutes über euch gehört! Als ich dann das erste Mal eine Mail geschrieben und direkt eine persönliche Rückmeldung vom Support bekommen habe, war ich komplett überzeugt. Denn mal ehrlich – das ist wirklich nicht selbstverständlich, bei euch aber schon. Ich fühle mich bei tolino media super aufgehoben und betreut. Danke dafür.
Neugierig geworden auf Platz 1? Hier geht es zum Buch:
Manchmal sind es kleine Entscheidungen, die Großes verändern können. Und manchmal trifft man genau diese Entscheidungen mit Anfang vierzig, nach einem Klassentreffen, im ersten Licht des Tages, auf dem Dach der alten Schule. Gemeinsam mit jemandem, dem man zuvor nie richtig zugehört hat. So geht es Lena, die bis zum Hals im Alltag versunken ist und Phil, der seine Freiheit über alles stellt. Zwei Menschen, denen nur zwei Nächte und zwei Tage bleiben, um zu verstehen, wo im Leben sie eigentlich stehen. Ein Hoch auf die Liebe, ob alt oder neu, ein Hoch auf das Leben und die Freundschaft, auf heute, morgen und übermorgen und auf Amsterdam.
Weitere Informationen zu der Autorin Lene Jansen findet ihr auf Instagram, Facebook oder auf ihrer Website.
Du willst mehr über den Newcomerpreis erfahren? Schau dir unsere Blogbeiträge dazu an.
- Platz 3 für Fanny Remus – tolino media Newcomerpreis 2024 - 31. Oktober 2024
- Platz 2 für Sarah Malhus – tolino media Newcomerpreis 2024 - 31. Oktober 2024
- Platz 1 für Lene Jansen – tolino media Newcomerpreis 2024 - 31. Oktober 2024