Platz 2 des tolino media Newcomerpreises geht dieses Jahr an Sarah Malhus. Ihr fantastisches Buch „Von Fabelwesen und Königen“ über den reisenden Barden Aramil nimmt uns mit auf eine spannende Reise durch seine Geschichten und Abenteuer. In unserem Interview gewährt uns Sarah einen Blick hinter die Kulissen und erzählt, wie das Buch entstanden ist.
Was macht dein Buch zu etwas ganz Besonderem?
Die Kombination aus seinem Aufbau als Kurzgeschichten mit überspannender Handlung, dem ruhigen Grundton und meinem Protagonisten Aramil, der den Lesenden zeigt, dass es im Leben richtig furchtbar laufen kann und es trotzdem immer etwas gibt, wofür es sich lohnt, weiterzumachen, seine "Found Family" zum Beispiel. Als besonders empfinde ich auch die Lieder, die in meinem Buch vorkommen, denn was wäre ein Barde ohne sie?
Dein Buch ist im Episodenstil geschrieben und besteht eher aus vielen kleinen Abenteuern und Geschichten als einer großen. Warum hast du dich für diesen Ansatz entschieden und was waren die Herausforderungen dabei?
Tatsächlich war es keine wirklich große Herausforderung. Ich habe mit dem Schreiben von Kurzgeschichten angefangen, mir war die Länge der einzelnen Kapitel also vertraut. Und da Aramil Geschichten aus seinem Leben erzählt, hat das episodenhafte gut gepasst. Das Knifflige war den übergeordneten Handlungsbogen so einzubetten, dass alles einen natürlichen Übergang hat und zu einem großen Ganzen wird.
Im Laufe der Geschichte begegnet dein Barde vielen, ganz unterschiedlichen Charakteren. Welcher ist dir beim Schreiben am meisten ans Herz gewachsen?
Kies’l, der Brückentroll, ist ganz vorne mit dabei. Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass man mit Vorurteilen nicht weit kommt und sich immer mit seinem Gegenüber beschäftigen sollte statt ihn in eine Schublade zu stecken. Aber auch der Ritter Berolt ist ein Charakter, der mir viel bedeutet. Und Herr von Grau, der eselige Begleiter meines Protagonisten, spielt natürlich eine sehr wichtige Rolle. Er ist bei den Lesenden besonders beliebt und das freut mich ungemein. Ich habe in jeder Episode mindestens eine Figur, die mir am Herzen liegt, da jede für sich besonders ist. Das klingt vielleicht etwas kitschig, aber es ist wahr.
Was gefällt dir besonders am Fantasy-Genre? Was sind die größten Herausforderungen beim Schreiben darin?
Dass ich alles erfinden kann, aber darauf achten muss, dass es miteinander funktioniert. Es ist Freiheit und Herausforderung zugleich. Ich konnte mich schon immer gut in phantastischen Welten verlieren und erschaffe sie genauso gern. Sie zu schreiben hilft mir, vom Alltag abzuschalten.
Was war deine Reaktion auf die Auszeichnung? Worüber hast du dich am meisten gefreut?
Meine ersten Gedanken waren »Haben sie echt meinen Namen gesagt?« und »Heiße ich wirklich so?«. Aber ja, ihr habt es ernst gemeint! Am meisten habe ich mich darüber gefreut, dass ich die Jury mit meinem queeren, cozy Fantasyroman überzeugen konnte, der zudem noch vom typischen Aufbau abweicht. Das hat mir gezeigt, dass es richtig war, meinem Gefühl zu folgen und das Buch so zu schreiben, wie es geschrieben werden wollte. Pascals Vergleich meines Barden mit Link aus der „Zelda“-Spielreihe hat mich auch sehr gefreut. Auf den Gedanken bin ich bisher gar nicht gekommen, doch es passt sehr gut und ich mag Link sehr gern. Mit solch einem erzählerischen Meisterwerk verglichen zu werden, lässt einem das Herz hüpfen.
Nachdem du mit Platz 2 beim Newcomerpreis den ersten Gipfel des Ruhmes erklommen hast, was hast du als Nächstes geplant?
Aktuell arbeite ich an der Veröffentlichung meines nächsten Romans, einer queeren Victorian-Mystery, die ich nächsten Herbst im Selfpublishing veröffentlichen möchte (haltet euch bereit, tolino media!). Es stehen auch noch mehr Buchideen in der Warteschlange und ich freue mich bei jeder sehr darauf, sie zu schreiben. Der Tag bräuchte einfach mehr Stunden.
Warum hast du dich für tolino media entschieden?
Mich hat beim Vergleich mit anderen Distributoren das Gesamtpaket überzeugt. Ich habe einige Zeit in die Recherche investiert und bei tolino media hatte ich am Ende das beste Gefühl. Ich wurde nicht enttäuscht! Mit tolino media arbeite ich unheimlich gerne zusammen und fühle mich dort sehr gut aufgehoben.
Neugierig geworden auf Platz 2? Hier geht es zum Buch:
»Wenn du Barde werden willst, musst du dir bewusst machen, dass du kein eigenes Heim haben wirst. Du bist tagsüber auf der Straße und abends überall da, wo ein Barde Publikum findet.« Ein Lagerfeuer, eine Gruppe Reisender und ein Barde mit einer Menge Geschichten. Als Zwangsrekrut einer blutigen Schlacht entkommen, sucht der junge Aramil eine sichere Zuflucht. Diese findet er bei einer Instrumentenbauerin, die ihn aufnimmt und sein Interesse für Musik weckt. Mit nichts als einem Esel und einer Laute macht Aramil sich auf die Reise, um ein Leben als Barde zu führen. Dabei begegnet er Fabelwesen, unterhält Könige, knüpft außergewöhnliche Freundschaften und lernt, was Glück für ihn bedeutet. Nach und nach verweben sich einzelne Geschichten zu einer klangvollen Sage: Wie ein einfacher Barde das Schicksal eines gespaltenen Königreichs beeinflusst. An Aramils Lagerfeuer ist immer Platz. Setz dich dazu und lausche seinen Erzählungen.
Weitere Informationen zu der Autorin Sarah Malhus findet ihr auf Instagram, Facebook oder auf ihrer Website.
Du willst mehr über den Newcomerpreis erfahren? Schau dir unsere Blogbeiträge dazu an.
- Platz 3 für Fanny Remus – tolino media Newcomerpreis 2024 - 31. Oktober 2024
- Platz 2 für Sarah Malhus – tolino media Newcomerpreis 2024 - 31. Oktober 2024
- Platz 1 für Lene Jansen – tolino media Newcomerpreis 2024 - 31. Oktober 2024