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Autorin des Monats: Emily Bold

Emily Bold gehört zu den Pionier*innen des Selfpublishing. 2011 startete sie wie so viele als Neuling mit dem Wunsch, ihre Bücher im Buchhandel zu sehen. Mittlerweile hat sie zahlreiche eBooks, Printbücher sowie Hörbücher veröffentlicht und sie in mehrere Sprachen übersetzen lassen. Dabei sind Liebesromane, vor allem historische, ihr Spezialgebiet. Das Rezept zu diesem Erfolg, könnt ihr im Interview nachlesen.


Du bist schon seit vielen Jahren als Selfpublishing-Autorin tätig. Kannst du uns von deinen Anfängen als Autorin berichten? Was ging dir leicht von der Hand und was war für dich besonders schwer?

Ich veröffentliche seit 2011, und der Weg zum eigenen Buch war für mich eine spannende Achterbahnfahrt – mit Höhen und Tiefen. Mein erster Roman war geschrieben, aber es war unmöglich, als namenlose Autorin einen Verlag zu finden.

2011 war für den Buchmarkt in meinen Augen das Jahr des Umbruchs. Auch für mich, denn erstmals hatte man als Autor die Möglichkeit, seinen Roman als E-Book direkt oder über verschiedene Distributoren in den Onlineshops zu veröffentlichen. Und das ganz ohne Verlag. Das brachte neue Fragen auf: wer gestaltet ein hochwertiges Cover, wer lektoriert mein Buch, wer erstellt mir ein E-Book? Mit welchem Distributor komme ich in welchen Shop? Wie muss ich mein Buch vermarkten, damit es überhaupt gekauft wird? Und was kostet mich das Ganze am Ende?

Das alles waren Herausforderungen, die für mich vollkommen neu waren. Ich zähle mich hier auch zu den Pionieren. Es gab kaum jemanden, den ich um Rat fragen konnte. Aber ich fand die Entwicklungen so spannend, dass ich es auch sehr genossen habe, diese neuen Möglichkeiten für mich auszuloten und zu nutzen.

Am Ende ist es für mich immer noch wie eine Achterbahnfahrt. Bei jeder neuen Veröffentlichung wird Adrenalin ausgeschüttet und wenn das erste Feedback kommt, bleibe ich mit einem euphorischen Glücksgefühl zurück, das mich direkt ins nächste Schreibprojekt führt.

 

Wie gehst du beim Schreiben vor? Entwickelst du vor dem Schreiben einen Plot oder schreibst du einfach drauf los?

Am Anfang steht immer die eine, initiale Idee, die ich für den Roman habe. Um diese Idee herum entwickle ich Figuren, Orte und „Regeln“ (falls nötig), die ich dann in einen Plot packe. Oft nutze ich Mindmaps als Hilfe, kombiniert mit ausgedruckten Bildern, Notizen und einem klasse Schreibprogramm speziell für Autoren.

Meinen Plot unterteile ich grob in Kapitel, die ich dann Stück für Stück schreibe. Ab und zu macht allerdings auch mal ein Protagonist nicht das, was ich von ihm will. Dann bleibe ich flexibel und sehe, wohin mich die neue Entwicklung führt. Meistens klappt die Zusammenarbeit mit meinen Figuren aber ganz gut 🙂

 

Kommt es bei dir auch mal vor, dass du eine Schreibblockade hast? Hast du Tipps, wie man diese lösen kann?

Es kommt manchmal vor, dass ich mich an Szenen festbeiße. Für mich funktioniert dann ein Perspektivenwechsel. Abstand zum Skript zu nehmen, um einen anderen Blick darauf zu bekommen. Mit dem Kopf durch die Wand geht in keinem Lebensbereich gut, und beim Schreiben ist es genauso.

Eine Yoga-Session, eine Stunde entspannende Gartenarbeit oder ein langer Spaziergang mit meinem Mann hilft mir dann, mal alle Gedanken ans Manuskript beiseitezuschieben. Wenn ich dann zurück an die Arbeit gehe, läuft es meistens von selbst wieder.

 

Ein Teil deiner Bücher wurden schon in andere Sprachen übersetzt. Wie war deine Erfahrung damit? Hat dich dies vor besondere Herausforderungen gestellt?

Die erste Übersetzung war für mich wie ein Ritterschlag. Und gleichzeitig eine gewaltige Herausforderung, denn es handelte sich um meine Jugendbuch-Trilogie „The Curse“ (heute „Unsterblich mein“, in der auch Gälisch gesprochen wurde. In Kombination mit der Übersetzung ins Englische war das Projekt sehr spannend. Mitternächtliche Telefonate (wegen der Zeitverschiebung in den USA) zum Besprechen der Details über Monate hinweg waren eine grandiose Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Heute kann ich Übersetzungen ins Englische, Türkische, Russische, Ungarische und Tschechische vorweisen, was mich wirklich sehr stolz macht. Es ist fast nicht vorstellbar, dass ich heute, elf Jahre nach meinen ersten Schritten in dieser Branche, Leser*innen in all diesen Ländern erreichen kann.

 

Neben Büchern für Erwachsene schreibst du auch Jugendbücher. Hast du dir schon mal überlegt auch ein Kinderbuch zu schreiben?

Als Mutter zweier, ganz wunderbarer Töchter haben wir uns familienintern natürlich oft überlegt, ob ich nicht auch ein Kinderbuch schreiben könnte. Ideen gibt es genug. Doch unter uns – ich habe zu viel Spaß an Szenen, in denen es zwischen den Protagonisten so richtig kribbelt und die Funken sprühen. Darum werde ich wohl vorerst dem Genre Liebesroman treu bleiben.

Außerdem ist es schon eine Herausforderung, abwechselnd für Erwachsene und Jugendliche zu schreiben, denn ich möchte ja beide Lesergruppen regelmäßig mit neuem Lesestoff versorgen. Da würde mir aktuell einfach auch die Zeit fehlen, auch noch Kinderbücher zu machen.

 

Du schreibst gerne historische Liebesromane. Woher stammt deine Begeisterung für historische Themen?

Die Begeisterung für dieses Genre kommt aus meiner Jugendzeit. Die Bücherei am Ort hatte eine große Auswahl entsprechender Literatur zur Auswahl, die ich komplett durchgeschmökert habe. Mir gefielen die Geschichten um Liebe, Romantik, Ritterlichkeit, Schurken, Lords und Ladies derart gut, dass ich die Bücher regelrecht verschlungen habe. Da lag es für mich nahe, mich für meinen Debütroman selbst an diesem Thema zu versuchen.

Bis heute sind fünf historische Liebesromane sowie drei Novellen von mir erschienen.

 

Einige deiner Bücher gibt es auch als Hörbuch. Hörst du selbst gerne Hörbücher und was magst du besonders daran?

Ich liebe Hörbücher! Hörbücher begleiten mich bei langen Autofahrten, im Zug, beim Arbeiten oder Entspannen im Garten. Das „sich vorlesen lassen“ entspannt und entschleunigt mich total. Aus Autorensicht ist es außerdem sehr spannend zu sehen, wie ein Sprecher das umsetzt, was ich geschrieben habe. Es verleiht den Charakteren nochmal etwas Neues, sodass ich manchmal, wenn ich eines meiner Hörbücher zum ersten Mal höre, fast vergesse, dass ich das selbst geschrieben habe.

 

Warum hast du dich für tolino media entschieden?

Tolino media bringt meine Romane in die Shops, in denen ich schon als Jugendliche meine Bücher gekauft habe: Thalia, Weltbild, buecher.de und viele mehr. Ich schätze das übersichtliche Dashboard für Autoren, die transparenten Abrechnungen, die verschiedenen Vertriebskanäle und Statistiken – alles benutzer- und autorenfreundlich gestaltet.

Auch die Möglichkeit, ohne Einschränkungen in anderen Shops an tolino select teilnehmen zu können, finde ich super.

Zu guter Letzt: bei tolino media habe ich immer das Gefühl gehabt, in guten Händen zu sein. Supportanfragen werden schnell, umfassend und professionell beantwortet, Aktionen bis ins kleinste Detail perfekt geplant – hierfür ganz lieben Dank an alle „Macher“ im Hintergrund.

Weitere Informationen zur Autorin Emily Bold findet ihr auf Instagram oder ihrer Website.

 

Unsere Autoren des Monats Juni: Skye MacKinnon

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Laura Kühbauch

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