Im Januar war Barbara Druckers „Das Gift der Schlange“ bei tolino select, im Juni folgt Band 2. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, was sie vom Abo erwartet und wie sie den Monat erlebt hat.
Im Januar war der erste Band deiner Marchese-Reihe, „Das Gift der Schlange“, im Abo-Service tolino select erhältlich. Wie kam es dazu?
Ich würde die Marchese-Reihe zwar nicht unbedingt als Nischenprogramm bezeichnen, doch sie fällt auch nicht unter die klassischen Selfpublishing-Genres wie Romance, Krimi, Fantasy oder Erotik. Es sind historische Romane mit einem hohen Spannungsanteil, in denen ein adliger Spion zwischen den Höfen und einem mächtigen Geheimbund agiert. Die Reihe ist extrem rechercheaufwändig, was die historischen Fakten, Schauplätze, Kostüme, authentische Atmosphäre und Setting anbelangt, lebt von äußerst komplexen Charakteren und einer dem Stoff angemessenen sprachlichen Umsetzung. Oder anders gesagt, ich orientiere mich dabei an gehobener Unterhaltungsliteratur, wie sie etwa Ken Follett oder Elizabeth George schreiben. Solche Bücher brauchen andere Vermarktungsstrategien als auf Masse und kurze Publikationsrhythmen ausgerichtete Romane. Patricia Gentner, damals meine Autorenbetreuerin und mittlerweile Teamleitung im Selfpublishing, nennt das nicht in die Breite, sondern in die Tiefe gehen. Ich arbeite an einem Band rund zwei Jahre, das heißt, er muss nachhaltig im Bewusstsein der Leser verankert werden, um auch den nächsten zu verkaufen. Marketingstrategien wie Dumpingpreise oder Preisaktionen erzielen nicht diesen Effekt. Patricia stand von Anfang an hinter der Reihe und suchte gezielt nach Marketingmöglichkeiten, die zu diesem Konzept passen.
Auf der Frankfurter Buchmesse war ich anlässlich des Deutschen Selfpublishing-Preises vertreten, der zweite Band der Reihe wurde von einer Fachjury auf die Shortlist gewählt (die besten zehn unter mehr als 1800 Einreichungen). Zeitnahe wurde tolino select präsentiert und damit ein optimales Format für Qualitätsromane geschaffen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie Patricia und ich an eurem Messestand darüber sprachen, dass die Marchese-Reihe sehr gut in das select-Programm passen würde.
Welche Erwartungen hattest du an tolino select?
Die Idee war eigentlich, durch den ersten Band den zweiten zu promoten. „Das Gift der Schlange“ war schon so lange auf dem Markt, dass select eine reine Werbemaßnahme war.
Wie hast du den Monat erlebt? Welche Auswirkungen hatte das Abo für dich und dein Buch?
Zunächst war ich von den Verkaufsstatistiken überrascht, ich rechnete ja erst mit Verkäufen im Folgemonat, wenn sich die Leser dann den zweiten Band holen. Überraschenderweise zogen aber schon die Verkäufe des ersten Bandes deutlich an, das führe ich auf die erhöhte Sichtbarkeit zurück. Ich hatte fast ein Dauerleuchten in den Augen, wenn ich am Morgen in die Statistiken sah.
Im Juni ist auch Band 2 deiner Serie, „Der Schwur der Schlange“, im tolino select-Abo erhältlich. Was war dir dabei besonders wichtig? Achtest du auf etwas Bestimmtes, bevor dein Buch im Abo erhältlich ist?
Am wichtigsten ist mir ein guter Abo-Monat, so würde ich beispielsweise im Dezember, wenn die Leser hundert andere Dinge im Kopf haben, mein Buch nicht anbieten. Aber am Anfang der Urlaubssaison ist es gerade richtig, um sich mit spannendem Lesestoff für den Strand einzudecken. Generell achte ich darauf, dass das Buch bereits eine Weile läuft und dass genügend Abstand zum vorigen Band besteht. Und ich hoffe auf einen redaktionellen Beitrag durch das professionelle Buchhändler- und tolino media-Team.
Würdest du tolino select weiterempfehlen?
Für Qualitätsromane würde ich tolino select auf jeden Fall empfehlen. Ich empfinde es als Auszeichnung, dort auch mit dem zweiten Band vertreten zu sein. Die Sichtbarkeit ging leider nach dem Monat wieder zurück, select ist also ebenfalls als kurzfristige Maßnahme einzustufen, doch einen ganzen Monat zum Nulltarif, also auch ohne Preisreduktion, präsent zu sein, halte ich für eine äußerst faire Chance. Mir gefällt an dem Programm auch die bereits im Namen angelegte Vorauswahl. Dass es eben mehr ist als eine virtuelle Leihbibliothek, sondern echte Empfehlungen und eine Art Gütesiegel darstellt. Das schmeichelt nicht nur den Autoren, sondern ist auch ein wichtiger Service und ein deutliches Signal für die Leser.
Danke dir für das Gespräch!
Barbara Drucker schreibt historische Geheimbundromane im Mantel-und-Degen-Stil. Sie wurde 1968 in Wien geboren, promovierte über Schiller, lehrte Literaturwissenschaft an der Universität Wien und unterstützt als Schreibcoach andere Autoren beim Erzählen fesselnder Geschichten. Mit „Der Schwur der Schlange“ stand sie auf der Shortlist des Deutschen Selfpublishing-Preises. Sie lebt und schreibt in Wien. Mehr Informationen findet ihr auf ihrer Webseite.
Mit unseren neuen AGB haben wir es für euch viel einfacher gemacht, eure Bücher bei tolino select einzureichen. Außerdem haben wir die Honorare für Abo-Ausleihen erhöht. Alle weiteren Infos findet ihr in unseren FAQ.
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