Vera Nentwich für den Selfpublisher Verband Foto: Thomas Nentwich

Der Selfpublisher Verband im Interview: Vera Nentwich.

Der Selfpublisher Verband hat eine neue Vorsitzende: Vera Nentwich. Wir haben ein Interview mit ihr geführt.

 

„Wir haben ein sensationelles Jahr hinter uns“, freut sich Vera Nentwich auf der Mitgliederversammlung des Selfpublisher Verbandes. Sie hat Anfang Dezember den Verbandsvorsitz von Matthias Matting übernommen. Für ihn sei es an der Zeit, neuen Gesichtern den Vortritt zu lassen, so erklärte er neben persönlichen Gründen seinen Rückzug. Wir haben mit der neuen Vorsitzenden über den Verband, die Pläne und die Ziele gesprochen.

 

Frau Nentwich, der Verband blickt auf ein erfolgreiches Jahr und eine durchaus sehenswerte Bilanz seit der Gründung 2015 zurück. Welche Aktivitäten haben das Jahr 2017 so erfolgreich gemacht?

Wir sind sichtbarer geworden. Es haben sich mehrere Regionaltreffen etabliert, die Präsenz auf den Messen ist größer geworden und der Selfpublishing-Preis hat uns in aller Munde gebracht. Dazu haben wir auch unsere Kommunikation verstärkt. Dies alles hat den Selfpublishern gezeigt, dass da eine Organisation ist, die für sie da ist und das spricht an.

 

Wie geht es 2018 weiter? Wie sehen Ihre Planungen aus?

Den begonnenen Weg wollen weitergehen und intensivieren. Es werden weitere Regionaltreffen entstehen und wir werden uns beginnend mit der Buchmesse Leipzig noch einmal selbstbewusster präsentieren. Wir werden zudem unsere Aktivitäten zur Weiterbildung und zum Informationsaustausch der Mitglieder mit unserer neuen Online-Plattform ausbauen. Wir möchten mehr in die Außendarstellung von Selfpublishing in Presse und Medien investieren, gerne auch zusammen mit unseren Fördermitgliedern. Darüber hinaus möchten wir weitere Möglichkeiten für unsere Mitglieder schaffen, ihre Bücher professionell zu produzieren und an den Markt zu bringen.

 

Welche Ziele möchten Sie langfristig erreichen?

Wir möchten erreichen, dass Selfpublishing in allen Bereichen des Buchmarktes als gleichberechtigtes Segment angesehen und eingebunden wird.

 

Ein Ziel, das sie in einem Interview mit uns im Dezember 2016 nannten, lautete: Die wesentliche Herausforderung besteht darin, die über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen im Buchhandel für unsere Autorinnen und Autoren zu öffnen. Wie nahe sind Sie diesem Ziel bzw. was genau wurde konkret dafür getan?

Wie sagt man so schön: »Steter Tropfen höhlt den Stein.« Wir sind dieser stete Tropfen. Die vielen Gespräche mit Vertretern aus allen Bereichen des Buchmarktes zeigen, dass ein Umdenken zumindest in Teilen beginnt. Aber es ist ein langer Weg, bis sich so ein Tropfen durch den Stein gegraben hat.

 

Eine Idee, neue Wege zu gehen, war auch die Aufnahme in andere Schriftstellerverbände oder die Teilnahme an renommierten Preisausschreibungen. Gibt es hier bereits Erfolge?

Mit dem deutschen Selfpublishing-Preis in Zusammenarbeit mit dem Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels (MVB) haben wir erst einmal für Aufmerksamkeit gesorgt. Den Preis wird es im nächsten Jahr wieder geben und wir werden dann sicher noch genauer beobachtet. Dies wird uns auf Dauer Türen öffnen.

 

Warum sollten sich Selfpublisher dem Selfpublisher Verband anschließen? Welche Vorteile hat der einzelne Autor?

Der wichtigste Grund ist sicherlich, damit dem Selfpublishing im deutschsprachigen Raum eine starke Stimme zu geben. Aber es gibt natürlich noch ganz direkten Nutzen für jedes einzelne Mitglied. Neben den vielfältigen Möglichkeiten des Austauschs sind dies zahlreiche Vergünstigungen, eine kostenlose juristische Erstberatung, die Möglichkeit, sich und sein Werk auf den großen Messen zu präsentieren und auch der direktere Zugang zu unseren Fördermitgliedern.

 

Auch die Anzahl der Fördermitglieder im Selfpublisher Verband steigt stetig. Wir, von tolino media, sind sehr gerne dabei. Warum sind diese Kooperationen so wichtig – für den Verband und jeden Autor?

Wie schon erwähnt, möchten wir unseren Mitgliedern einen direkteren Zugang zu den Unternehmen ermöglichen, die im Selfpublishing tätig sind. Wir würden uns wünschen, wenn irgendwann alle relevanten Firmen sich zur Fördermitgliedschaft entscheiden würden und wir eine Art Forum für Selfpublishing im deutschsprachigen Raum bilden könnten.

 

 

 

Patricia Gentner

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