Autor des Monats: Martin Krist

Martin Krist war lange auf der Suche. Wonach genau, wusste er selber nicht. Er verlor sich lieber in den literarischen Welten von Karl May, Agatha Christie und später Stephen King. Jene drei Autoren weckten letztendlich auch den Wunsch in ihm, seine Mitmenschen mit ebenso spannenden Geschichten zu fesseln. Inzwischen hat er sich seinen Traum erfüllt, Schriftsteller zu werden. Seit 1997 arbeitet er hauptberuflich als Autor und ist immer in den oberen Rängen der Bestsellerlisten zu finden. Mit seinem neuen Krimi veröffentlicht Martin Krist zum ersten Mal als Selfpublisher. Böses Kind ist der erste Fall für Kommissar Henry Frei: „Jede Lüge hat ihren Preis. Diese wird dich töten…“

 

Herr Krist, beginnen wir mit dem für uns spannendsten Thema: Warum publizieren Sie zum ersten Mal auch als Selfpublisher?

Ich bin seit 20 Jahren als freischaffender Autor tätig. Inzwischen haben ich einen sehr hohen Anspruch an meine Arbeit. Dazu gehören auch das Entdecken und Beschreiten neuer Wege. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Das müssen weder überzogene noch abgehobene Ideen sein, aber eben andere, aufregende, spannende. Der digitale Wandel hat die Buchbranche allerdings verändert, den Verlagen fehlt häufig der Mut zu innovativen Projekten, und leider auch die Geduld. Lieber reiten sie Trends zu Tode und fabrizieren auf diese Weise fast ausnahmslos Stangenware. Damit gebe ich mich nicht zufrieden. Als Selfpublisher genieße ich die absolute kreative Freiheit.

 

Gibt es Ihrer Meinung nach Bereiche, in denen Verlage etwas von Autoren lernen können und umgekehrt?

Verlage sollten mutiger sein, was riskieren, auch kurzfristige Entscheidungen treffen. Denn von der Lektüre eines Exposés bis zum Erscheinen des Romans vergehen mitunter zwei, drei Jahre. Hallo?
Autoren dagegen sollten sich noch mehr professionalisieren. Was da mitunter an Titelbildern und Manuskripten auf den Markt geworfen wird … herrje!

 

Wie haben Sie als Autor den Buchstart von Böses Kind begleitet?

Mein Einsatz für Böses Kind begann bereits viele Monate vor Erscheinen. Um ehrlich zu sein: Noch bevor überhaupt eine erste Zeile geschrieben war.
Ich habe einen etablierten Titelbild-Grafiker engagiert, der anhand eines umfangreiches Konzepts ein durchgehendes Coverdesign für die fünf geplanten Romane der Henry Frei-Serie entwickelte. Auf dieser Grundlage gab ich einen Vorschaufolder heraus, der sich an den Online-, aber auch an den stationären Buchhandel richtete. Ich buchte Werbeplätze auf Buchcommunities wie Vorablesen.de und Netgalley.de, letztere richtet sich gezielt an Buchhändler, Bibliothekare, Blogger, Journalisten. Die Resonanz war in beiden Fällen überwältigend. Auf Vorablesen.de hat Böses Kind mit 485 Leseeindrücken sogar Autoren wie Jo Nesbo oder John le Carré übertroffen.
Zum Buchstart gab es eine Bloggeraktion, die insbesondere in den sozialen Medien ein großes Echo fand. Im Rahmen einer Blogtour ging Böses Kind auf fünf reichweitenstarken Blogs auf Reise. Auf Leserunden.de und Lovelybooks.de finden Leserunden statt.
Nicht zu vergessen: die Buchpremiere im Berliner Kriminal Theater. Gemeinsam mit den Schauspielerinnen Nina Hohlfeld und Anne Forman wurde die Lesung zu einem ganz besonderen Hörerlebnis. Cihat Celik, Mastermind bei Wunderkind Audiobooks, der zum Böses Kind-Hörbuch eigens einen Soundtrack produziert hat, sorgte mit dem HipHop-Duo Brak’Lul für den musikalischen Rahmen.

 

„Martin Krist“ entstand als Mischung  aus Ihrem dritten Vornamen und als Anlehnung an Agatha Christie. Was schätzen Sie an ihren Büchern?

Ihr genialer Detektiv Hercule Poirot sowie ihre schrullige Rentnerin Miss Marple waren meine erste Begegnung mit der Kriminalliteratur. Obwohl Christies Whodunnits (fast) alle dem gleichen Strickmuster folgen – vom ersten Mord über ein Dutzend Verdächtiger bis hin zur finalen Auflösung während eines furiosen Sit-Ins -, sind sie noch heute ein gutes Lehrbeispiel dafür, wie man verwickelte, spannende Geschichten verfasst.

 

Ihre Biografie und Ihre Website verraten, dass Sie Ihre Inspirationen daraus ziehen, dass Sie „mit offenen Augen durchs Leben gehen“.  Haben Sie ein konkretes Beispiel für eine erlebte Situation, die Sie in Ihren Büchern verarbeitet haben?

Ich erinnere mich noch daran, wie ich eines Abends, so gegen 23 Uhr, mit meiner Eurasierhündin Bjella zu einer letzten Gassirunde das Haus verließ. Als ich heimkehrte, überfielen drei Jugendliche eine ältere Dame direkt vor unserem Hauseingang. Als sie mich mit Hund erblickten, nahmen sie Reißaus.
Der Vorfall ging mir noch eine Weile durch den Kopf. Was wäre gewesen, wenn diese Typen mich überfallen und mir meinen Schlüssel entwendet hätten? Wenn sie an meiner Stelle nach Hause zurückgekehrt wären, während meine Frau mich im Schlafzimmer erwartet hätte, nett zurechtgemacht und mit einem verführerischen Lächeln? Und wenn sie sie mit Dingen über mich – ihren Ehemann – konfrontiert hätten, auf die sie sich keinen Reim hätte machen können? Wenn sie sich zunehmend hätte fragen müssen, wer ich in Wahrheit gewesen wäre?
Das war die Grundidee zu meinem Thriller Drecksspiel.

 

Welche Tipps haben Sie, um sich eine Leserschaft aufzubauen?

Man sollte sich selbst und seinen Geschichten treubleiben. Das werden die Leserinnen und Leser honorieren.

 

Welche Aspekte Ihrer Thriller sind Ihnen persönlich am Wichtigsten?

Neben sehr viel Dramatik und Hochspannung – Realismus und Authentizität. Deshalb lasse ich meine Thriller immer an realen Schauplätzen in Berlin spielen. Auch greife ich keine fiktiven Themen auf. Ich recherchiere sehr viel. Außerdem habe ich wichtige Menschen an meiner Seite, die meine Geschichten auf Herz und Nieren überprüfen. Meine Frau beispielsweise als medizinische Ratgeberin, sowie einen Kriminalkommissar, der mich kriminaltechnisch in der Spur hält.

 

Warum haben Sie sich für tolino media entschieden?

tolino media ist eine starke Marke mit einem starken Reader. Das tolino-Team wiederum arbeitet hochprofessionell, was für mich und meinen Anspruch ein starkes Argument darstellt.

 

Info


Erfahren Sie mehr über Martin Krist unter: www.martin-krist.de

 

Laura Kühbauch

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