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5 Fragen an… Autor Greg Walters

Greg Walters ist Self-Publisher und gehört zu den Wenigen, die eines ihrer Werke als Hörbuch veröffentlicht haben. Der erste Teil seiner Farbseher Saga ist bereits als Hörbuch erschienen, ein zweites ist in Planung. Wir haben mit dem erfolgreichen Fantasyautor über das Thema „Hörbücher“ gesprochen.


1 | Herr Walters, was hat Sie dazu bewogen, Ihr Werk „Die Geheimnisse der Âlaburg“ auch als Hörbuch zu veröffentlichen?

Ich wusste, dass mit den Hörbuch-Hörern noch eine große Gruppe von „Lesern“ da draußen ist, die ich über den Weg des eBooks und des Printbuchs nicht erreiche. Daher traf ich die Entscheidung, meine Geschichte auch vertonen zu lassen. Außerdem bin ich einfach selbst ein großer Hörbuch-Fan und es war immer ein Traum, meine Erzählungen ebenfalls zu hören. Witziger Weise lese ich meine eigenen Bücher nicht, nachdem ich sie veröffentlicht habe. Dazu habe ich einfach zu lang und zu viel vorher am Text gearbeitet. Als ich aber „Die Geheimnisse der Âlaburg“ und den zweiten Band „Die Legenden der Âlaburg“ Korrektur gehört habe, habe ich mit meiner eigenen Geschichte nochmal richtig mitgefiebert und war tief drin in meiner eigenen Welt.

 

2 | Wie läuft so eine Produktion ab? Mit welchem Partner haben Sie zusammengearbeitet?

Ich arbeite sehr gern und sehr erfolgreich mit der Hörbuchmanufaktur Berlin zusammen. Die Produktion selbst erlebt man als Autor nur indirekt. Ich war nicht persönlich im Studio anwesend. Aber, und das war mir extrem wichtig, ich habe den fantastischen Sprecher Marco Sven Reinbold vorher ausgesucht. Seine Stimme verkörpert für mich perfekt Leiks Geschichte. Grundsätzlich sende ich sonst einfach den Text an die Hörbuchmanufaktur, diese nehmen den in ihrem Studio auf und kümmern sich um die technische Verarbeitung und den Vertrieb. Ich schaue am Ende nur nach den Bewertungen ????.

 

3 | Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Grundsätzlich ist ein Hörbuch ein großer finanzieller Aufwand, gerade für einen unabhängigen Autor wie mich. Aber wenn man professionelle Arbeit haben möchte, die mit den großen Verlagen mithalten kann, dann ist das einfach nötig. Von daher glaube ich, dass das Geld gut investiert wurde.

 

4 | Sie planen ein zweites Hörbuch. Hat es sich also gelohnt?

Teil 2 „Die Legenden der Âlaburg“ ist nicht nur geplant, sondern schon fertig produziert und befindet sich momentan in der Finalisierungsphase. Es wird im nächsten Monat (Juni 2017) erscheinen. Ich habe von Anfang an beide damals erscheinenden Titel der Farbseher Saga in Auftrag gegeben, da ich ganz fest an den Erfolg der Hörbücher geglaubt habe. Und siehe da: es hat sich gelohnt. „Die Geheimnisse der Alaburg“ sind als Hörbuch in die Fantasy- und Jugendbuchbestsellerlisten eingestiegen und finden eine große Hörerschaft.

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Marco Sven Reinbold hat für Greg Walters das Hörbuch eingesprochen.

 

5 |  Was raten Sie Kollegen, wenn Sie ein Hörbuch veröffentlichen möchten?

Sucht euch unbedingt selbst den Sprecher oder die Sprecherin aus. Als Autor weiß man einfach am besten, wie die eigene Geschichte klingen soll. Ansonsten: Traut euch einfach mal ran, es wartet eine riesige Hörerschaft auf eure Geschichte…

 


Wir haben bei der Hörbuchmanufaktur in Berlin noch nach einigen interessante Infos gefragt:

Wie lange ist die Produktionszeit?

Das hängt von den Seiten und der Sprache ab, im Normalfall braucht der Sprecher ca. sechs Stunden für ca. 80 Seiten. Dann kommen Schnitt, Master und Uploadzeit dazu. In Summe ungefähr zwei  Monate.

Was kostet es, ein Hörbuch produzieren zu lassen?

Pauschal kann man es nicht sagen. So viel dazu: Wer einen bekannten Synchronsprecher lesen lassen möchte, zahlt mehr, als für einen bekannten Vorleser. Im Schnitt mit sollte man mit 400€/Audiostunde rechnen. Das errechnet sich pro Seite mal 2 Minuten.

Hat der Autor Mitspracherecht bei der SprecherInnen Auswahl?

… unbedingt. Es ist sein Buch, er/sie hat es mit Begeisterung geschrieben und mit derselben Leidenschaft sollte es auch umgesetzt und vertrieben werden. Wir stellen immer zwei bis drei Stimmproben zur Verfügung, von denen unserer Meinung jeder passen würde. Wir wählen nicht nach Bekanntheit, sondern nach Inhalt und Figur.

 Ist der Autor/Verlag im Produktionsprozess eingebunden?

… auch hier, ja. Wir senden Bilder/Aufnahmemittschnitte und Videos, die er/sie posten kann. Auch lassen wir Gegenhören, bzw. stellen es Best-Fans zum Gegenhören zur Verfügung und wenn der/die AutorIn in Berlin sitzt, freuen wir uns auch über einen Studiobesuch. Ist doch aufregend, das, was man im stillen Kämmerlein geschrieben hat, selbst zu hören.

Gestaltung des Covers: Verwenden Sie das Design des Buches oder kreieren Sie ein neues?

… wir nehmen immer das Cover, der Wiedererkennungswert ist wichtig. Wir haben zwar auch Produktionen, bei denen wir ein neues Cover gemacht haben, haben uns aber am Buchcover orientiert bzw. der Autor hat es übernommen.

 Kürzen Sie Bücher ?

… nein, wir kürzen nicht, wir lektorieren nicht.

Hat jeder das Zeug zum Hörbuchsprecher ?

Wir wissen, dass Autoren gerne selber lesen möchten. Sie machen ja auch Lesungen. Aber diesen Text haben sie geübt und es sind keine 500 Seiten, sondern vielleicht nur 70. Unsere Sprecher sind ausgebildete Schauspieler – Klangspieler nenne ich sie gern – und wissen um Dramatik und Spannung innerhalb eines Textes. Auch arbeiten sie den Text immer vorher nochmal durch, legen Rollen an oder Charaktere, um die Geschichte spannend, verführend, mörderisch, dramatisch, säuselnd, liebevoll und witzig zu den Ohren der Leser zu transportieren.


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Patricia Gentner

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